VfL-Fanszene kündigt Stimmungsverzicht bei Montagsspielen an

Beim kommenden Heimspiel gegen Uerdingen sowie Anfang Dezember in Rostock stehen für den VfL Osnabrück die ersten beiden Montagsspiele dieser Saison an. Die aktive Fanszene der Lila-Weißen hat sich vor diesem Hintergrund nun zu Wort gemeldet und einen Stimmungsverzicht angekündigt.

Fans wollen kein "schmückendes Beiwerk" sein

Erster gegen Dritter heißt es am 5. November an der Bremer Brücke, wenn der KFC Uerdingen beim VfL Osnabrück gastiert. Ein Topspiel, das allerdings nicht wirklich stimmungsvoll werden wird. In einer Stellungnahme unter dem Titel "Montags könnt‘ ich kotzen!" kündigt die "Violet Crew" einen 90-minütigen Stimmungsverzicht an. Man wolle nicht das "schmückende Beiwerk für Live-Übertragungen sein, die in ihrer Entstehung, Ausgestaltung und Intention den Interessen von uns Fußballfans, die ins Stadion gehen wollen, fundamental entgegenstehen." Die Fanszene ruft alle VfL-Fans dazu auf, sich dem Protest anzuschließen – die Mannschaft soll im Vorfeld informiert werden. Zwar ist der "Violet Crew" bewusst, "dass es diese als quasi Unbeteiligte trifft und dass dies als unfair empfunden werden kann und wohl auch wird." Dennoch wolle man auch dann für seine Prinzipien eintreten, "wenn es weh tut."

Montagsspiele eine "neue Dimension der Dreistigkeit"

Ohnehin stehe der Fußball in den Augen der Osnabrücker Ultras an einem Scheideweg: "So sehr von organisierten Ultras, Fans und Fangruppen verlangt wird, Kompromisse einzugehen, sich einer zweifelhaften 'Modernisierung' und 'Professionalisierung' des Fußballs nicht zu verschließen, so rücksichtslos und ungehemmt gehen die Fußballfunktionäre mit den berechtigten Interessen von Fußballfans um", kritisiert die "Violet Crew" und hat die "vielen warmen Worte" satt: "Gerade wenn diesen warmen Worten als Taten ausnahmslos der nackte Arsch ins Gesicht folgt." Die Einführung der Montagsspiele stelle eine "neue Dimension der Dreistigkeit dar", da über klar artikulierte Faninteressen hinweggegangen worden sei. Es sei für nahezu alle Fans, die ihren Verein auch auswärts im Stadion sehen wollen, "eine absolute Zumutung" dies an einem Montag tun zu müssen.

Frust über Terminierung

Vor allem angesichts einer Anreise von 400 Kilometern, wie sie für die VfL-Anhänger beim Auswärtsspiel in Rostock am 3. Dezember ansteht. Vor diesem Hintergrund löse sich die "fadenscheinige Aussage des DFB, bei der Terminierung dieser Spiele 'besonders sensibel' vorzugehen" in Luft auf, so die Ultras der Lila-Weißen. Es könne "in keiner Weise" von einer fanfreundlichen oder sensiblen Ansetzung die Rede sein. Abgesehen davon sei der Spieltag bereits so hinreichend zerstückelt – sei es der Freitagabend oder die diversen Englischen Wochen", heißt es in der Stellungnahme weiter. Der angekündigte Stimmungsverzicht ist in den Augen der "Violet Crew" das letzte Mittel, "um noch ein Umdenken herbeiführen zu können." Man wisse, "dass wir damit in der Fanszenen-Landschaft nicht alleine dastehen." Schon bei den bisherigen acht Montagsspielen der laufenden Saison war es zu umfangreichen Protesten gekommen, am gestrigen Montag blieben die Ultras des VfR Aalen der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern sogar komplett fern. Für das kommende Montagsspiel haben unterdessen auch die Ultras des KFC Uerdingen einen Stimmungsboykott in den ersten 15 Minuten angekündigt.

   

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