VfL-Klatsche: "Hatte mit Profifußball wenig zu tun"
Die erneute herbe Niederlage gegen Wehen Wiesbaden (1:5 nach 0:4 im Hinspiel) ließ den VfL Osnabrück verärgert den Heimweg antreten. “Es gibt keine Entschuldigung und nichts schön zu reden. Das hatte mit Profifußball wenig zu tun. Heute war es viel zu wenig", fasste Kapitän Christian Groß nach der Partie bei "VfL-TV" selbstkritisch zusammen.
Gute Ansätze im Offensivspiel
Trotzt des deutlichen 1:4-Pausenstandes war nicht alles schlecht im Osnabrücker Spiel. Der direkte Ausgleichstreffer von Konstantin Engel nach einer Ecke von Marc Wachs war nur eine von zahlreichen Chancen der Niedersachsen. Vor allem über die linke Seite wusste das Duo Jules Reimerink und Marc Wachs durchaus zu überzeugen. Ein Querpass von Marc Heider erreichte den mitgelaufenen Sebastian Klaas nicht, Heider fand im Wiesbadener Torhüter Markus Kolke seinen Meister und rutschte nur Sekunden später an einem Pass von Bashkim Renneke vorbei. Viele schöne Kombinationen fanden nicht den Abschluss.
Die guten Aktionen im Offensivspiel machte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune aber selber zunichte. “Wir haben den Gegner viel zu leicht zu Toren eingeladen”, erläutert Groß das zentrale Problem im Spiel seiner Mannschaft. In einigen Situationen ließen die Osnabrücker den absoluten Willen vermissen. “In die Standards gilt es sich mit aller Macht reinzuschmeißen. Da verschenken wir zwei Gegentore”, fügte der Kapitän hinzu.
Stärken von Wiesbaden in die Hande gespielt
Tim Danneberg war beim 0:1 nicht einmal in der Nähe seines Gegenspielers, Immanuel Iyoha verteidigte ohne Konsequenz gegen Steven Ruprecht und Konstantin Engel verlor als Innenverteidiger leichtfertig den Ball und eröffnete Wiesbaden so die erste Kontermöglichkeit. “Wir wussten, was uns erwartet. Wenn man dann auswärts zwei mal ausgekontert wird, hat man vieles falsch gemacht und nichts von dem umgesetzt, was man sich vorgenommen hat”, kritisierte Trainer Daniel Thioune im Anschluss an die Partie. Vor allem die "Art und Weise des Verteidigens” gefiel dem Trainer überhaupt nicht.
Auch der zur zweiten Halbzeit gekommene Marcos Alvarez schlug in dieselbe Kerbe. “Wir wussten was die Stärken der Wiesbadener sind und dann klingelt es zwei mal nach Kontern und Standardsituationen. Wir sind ein Profikader und sowas darf uns nicht passieren." In der zweiten Halbzeit zog sich Wiesbaden mit einer komfortablen Führung zurück. Osnabrück fehlte die Konsequenz und mit fortschreitender Spielzeit auch die Genauigkeit, die Hessen noch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das späte 1:5 durch einen berechtigten Foulelfmeter änderte nichts mehr.
Heimspiel gegen Fortuna Köln
Den Start ins neue Jahr möchte die Mannschaft jetzt so schnell wie möglich vergessen. “Viel Positives konnte man aus dem Spiel nicht heraus nehmen. Das müssen wir jetzt schnell abhaken”, so Alvarez. Mit Fortuna Köln kommt am kommenden Samstag ein weiterer Kandidat an die heimische Bremer Brucke, der sich durchaus noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen kann. “Wir wollen mit Leistung auf dem Platz Punkte erzielen”, so Thioune. An der Schwäche nach Standardsituationen sollten die Niedersachsen dabei arbeiten. Schon in der Vergangenheit standen die Osnabrücker zu oft beobachtend bei Gegentoren daneben. Dies gilt es abzustellen, wenn man den Abstand auf die Abstiegsplätze nachhaltig vergrößern möchte