VfL: Mitglieder fordern Änderungen beim Wahlausschuss
Am Dienstagabend kamen 117 Mitglieder des VfL Osnabrück zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Grund waren rund 170 gesammelte Unterschriften, die vor allem das Verfahren des Wahlausschusses zur Findung eines neuen Präsidiums aufgeschlüsselt bekommen und eine Grundsatzabstimmung zur zukünftigen Vorgehensweise hervorgerufen haben wollten. Ende November steht die Hauptversammlung des Traditionsklubs an.
Angst vor Unruhe im Verein
Nach Eröffnung der Versammlung durch Präsident Christoph Ehrenberg erläuterte Herr Wöstmann, Vorsitzender des Wahlausschusses des VfL, wie man letztendlich auf die nun drei vorgeschlagenen Kandidaten für das Präsidiums gelangt sei. Insgesamt 13 Sitzungen des Gremiums hätte es gegeben, bei denen sich ein umfassendes Bild über die zehn Bewerber gemacht wurde. Allerdings gingen nicht nur Einzelbewerbungen ein, sondern auch ein ,,Teamvorschlag“ von vier Personen, welche geschlossen zur Wahl antreten wollten. ,,Wir wollten keine zufälligen Ergebnisse und kein durcheinander gewürfeltes Präsidium“, so Wöstmanns Erklärung sich gegen die Zulassung eines festen Teams zu entscheiden. Zusätzlich sollte ein Wahlkampf in der Öffentlichkeit vermieden werden, weshalb auch nicht alle Bewerber bei der Jahreshauptversammlung zur Wahl stehen werden, sondern für jedes zu besetzende Amt lediglich eine Person. ,,Wir haben in Foren im Internet gelesen: Das wird ein heißer Wahlkampf; wir wollten deshalb Unruhe vermeiden“. Des Weiteren gab es Befürchtungen vor persönlichen Anfeindungen gegenüber den Kandidaten. Innerhalb des Wahlausschusses sei es dann zu einer geheimen Abstimmung gekommen, bei der die Herren Queckenstedt, Brunn und Stiehl als Vorschläge für die Posten bei den Lila-Weißen hervorgingen.
,,Kritik muss als Notwendigkeit gesehen werden"
Den zweiten Abschnitt des rund dreistündigen Zusammentreffens der Mitglieder prägten einige Redebeiträge. Daniel Dincher, Vorsitzender der Fanabteilung, bemängelte, dass ,,keine tatsächliche Wahl zwischen den verschiedenen Kandidaten stattfindet“, sondern die vorgeschlagenen Personen lediglich an- oder abgelehnt werden können. Man habe als Fan das Gefühl, dass Kritik bei der Klubführung als Unwohl deklariert wird. ,,Kritik muss als Notwendigkeit gesehen werden“, so Dincher, der für seinen Beitrag viel Applaus erntete. Zudem müsse sich der Wahlausschuss eine eigene Geschäftsordnung geben, da sonst keine transparente Handlungsgrundlage bestehe. Aufgrund verschiedener Erfahrungen der Vergangenheit, dränge sich außerdem die Meinung auf, dass man die Satzung beim VfL nach Situation auslege.
Abstimmung über zukünftige Vorgehensweise
Abschließend wurde noch ein spontan gestellter Antrag eines Mitglieds behandelt, welcher vorsah, dass der Wahlausschuss in Zukunft nur die grundsätzliche Befähigung zum Präsidentenamt und die sittliche Reife prüfen soll. Der Mitgliederversammlung, wenn vorhanden, werden dann mehrere Kandidaten oder Teams vorgeschlagen. Mit großer Mehrheit (85 Ja-Stimmen, 31 Nein-Stimmen) wurde dieser angenommen, ist allerdings nicht bindend für das Gremium um Herrn Wöstmann. Am Rande sei noch erwähnt, dass Präsident Ehrenberg während der Sitzung verlauten ließ, dass es beim VfL bald einen aktuell nicht vorhandenen Sportdirektor geben werde.
FOTO: Flohre Fotografie