VfL Osnabrück: Geplanter Stadionumbau nimmt erste Hürde
Gute Nachrichten für den VfL Osnabrück: Die Stadt Osnabrück hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit (40 von 49 Stimmen) Planungskosten in Höhe von 4,4 Millionen Euro für den anvisierten Umbau der Bremer Brücke sowie einen jährlichen Betrag von 150.000 Euro für Personalkosten im Projektmanagement freigegeben.
Umfangreicher Umbau geplant
Damit hat der geplante Umbau die erste Hürde genommen, kann nun doch mit den konkreten Planungen begonnen werden. Sobald die Planungsphase abgeschlossen ist, soll eine erneute Abstimmung erfolgen, um das Projekt endgültig auf den Weg zu bringen. Insgesamt wird der Umbau, ohne den das Stadion zukünftig wohl nicht mehr nutzbar wäre, nach aktuellen Planungen 67,7 Millionen Euro kosten. Details zur Finanzierung – freigegeben wurden die Gelder noch nicht – sind bislang offen. Klar ist aber bereits, dass der VfL einen Teil der Kosten über eine Pacht an die Stadt zurückzahlen muss.
Angedacht ist, die Ost-, Süd- und Westtribüne komplett neu zu bauen. Dadurch würde sich die Anzahl der Stehplätze auf der Osttribüne deutlich erhöhen, während die Westtribüne von einer Steh- in eine Sitzplatztribüne umgewandelt werden könnte. Die Gesamtkapazität würde weiterhin bei 16.000 Plätzen liegen – darunter etwa 8.000 Stehplätze (derzeit 9.500). Auch der Bau von Logen soll ein Thema sein, zudem soll am Schallschutz gearbeitet werden. Wann die Bagger anrollen, ist aber noch völlig offen. Vor 2028 wird nicht mit einer Fertigstellung des Umbaus gerechnet.
Welling spricht von "Meilenstein"
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter betonte im Rahmen der Sitzung am Dienstagabend: "Die Stadt Osnabrück investiert nicht in Profifußball, auch nicht in fremde Gebäude, sondern in städtische Infrastruktur. Wir können die vorhandenen Schäden nicht einfach mit lila-weißer Farbe bedecken. Es ist nicht fünf vor, sondern fünf nach zwölf." Es gehe nicht um die Frage, "ob wir Profifußball in Osnabrück wollen, sondern ob wir generell Fußball in Osnabrück in einem Stadion wollen". Ein Neubau auf der grünen Wiese wäre nicht nur durch den Kaufpreis und die notwendige Erschließung eines Grundstücks "deutlich teurer als die Sanierung", zudem gebe es dafür schlichtweg keine geeignete Fläche. Hinzu komme der Faktor Zeit. Momentan verfügt die Bremer Brücke aufgrund der baulichen Mängel lediglich über eine vorübergehende Nutzungszulassung.
VfL-Geschäftsführer Michael Welling bezeichnet den Ratsbeschluss indes als "Meilenstein". Er sei "fundamental für den Erhalt der Bremer Brücke". Mit der Entscheidung habe die Politik den Grundstein gelegt und die Richtung vorgegeben, "die Überlegungen weiter voranzutreiben und so zu konkretisieren, das im nächsten Schritt über die Investition in die tatsächliche Sanierung der Bremer Brücke entschieden werden kann. Die Arbeit für das Planungsteam von Stadtverwaltung und VfL darf weitergehen. Darüber sind wir sehr froh, gehen mit diesem Auftrag aber auch weiter verantwortungsvoll um".
Planungen wurden vorgezogen
Ursprünglich sollte eine Projektgruppe erst bis Ende 2025 eine Zukunftsplanung für die Bremer Brücke entwickeln, doch durch den akuten Handlungsbedarf am Stadion wurde der Schritt vorgezogen. Der Hintergrund: Anfang Mai hatte sich herausgestellt, dass die Holzleimbinder im Dach der Osttribüne marode waren. Sie mussten entfernt werden, was zur Folge hat, dass die Ostseite des Stadion derzeit nicht überdacht ist. Ein Zustand, der noch einige Zeit anhalten wird, denn mit der Flickschusterei der vergangenen Jahre soll künftig Schluss sein. Daher wird nun eine große Lösung angestrebt.
"Die Politik hat sich mit der Abstimmung aus unserer Sicht für eine Investition in benötigte Infrastruktur entschieden, um grundsätzlich Profifußball in Osnabrück, für die Menschen in der Stadt und Region als Standortfaktor anbieten zu können", sagt Präsident Holger Elixmann. Die Bremer Brücke sei trotz allen Charmes "grundlegend sanierungsbedürftig" – nicht, um den Komfort zu erhöhen, "sondern um die Stadionsicherheit zu gewährleisten und eine Spielgenehmigung zu erhalten", macht Elixmann deutlich. Für den VfL sei das ein "bedeutender Schritt". Der Vereins-Präsident zeigt sich "hoffnungsvoll, dass dieses Jahr nicht nur aufgrund unseres 125-jährigen Vereinsjubiläums einen berechtigten Platz in den Geschichtsbüchern bekommt".