VfL Osnabrück kämpft im Fern- und Nahduell um die Spitze

Am Dienstag und Mittwoch liefert sich der VfL Osnabrück ein Fern- sowie ein Nahduell – gerne würde er die Tabellenführung übernehmen. Dafür bedarf es einerseits eines Heimsieges gegen Erfurt und andererseits etwas Hilfe von den nur wenige Kilometer entfernt spielenden Sportfreunden Lotte sowie dem MSV Duisburg.

Schon wieder oben mit dabei…

Wer Joe Enochs kennt oder zumindest eine Weile mit ihm beschäftigt ist, der weiß schnell: Für große Versprechungen ist der US-Amerikaner eigentlich gar nicht zu haben, er lebt als Mann der vollkommenen Bescheidenheit und macht seinen Job – das allerdings momentan wieder einmal ziemlich gut. Schon im letzten Jahr hätte es fast für den Aufstieg gereicht, nun kämpft der VfL Osnabrück nach einigen Wochen in der 3. Liga wieder einmal ganz oben mit. Selbstverständlich ist das sicherlich nicht, wirft man einen Blick auf andere Traditionsvereine der Liga, allen voran den großen Rivalen Preußen Münster. Selten waren die Fronten in den vergangenen Jahren so deutlich zu Gunsten der Niedersachsen geklärt, eine weitere schöne Momentaufnahme bei den Lilaweißen nach dem Derbysieg zum Auftakt. Aber: Ist Osnabrück nun bereits ein Kandidat für die oberen Plätze? Die kommenden Wochen und Monate werden Aufschluss geben.

Wriedt dürfte Savran in der Spitze ersetzen

Nach einem glücklichen 1:0-Sieg bei Holstein Kiel ist das Selbstvertrauen jedenfalls weiter gewachsen, gegen Rot-Weiß Erfurt soll der dritte Sieg in Serie her. Wie das gelingen soll? Durch stete Weiterentwicklung, durch die allmähliche Perfektionierung der Abläufe im Team. „Wir wollen weiter Fortschritte verzeichnen“, gab auch Enochs auf der Pressekonferenz die Marschrichtung vor – zuletzt hätte er gerne gesehen, dass sein Team etwa gegen Wiesbaden oder in Kiel noch einen zweiten Treffer nachlegt. „Wille und Einsatz sind aber bei uns immer vorhanden, das stimmt mich zuversichtlich“, ist Enochs guter Dinge. Er muss allerdings für mehrere Wochen Halil Savran ersetzen, der mit einem Mittelfußbruch ausfallen wird. „Erste Option wird Otschie Wriedt sein, auch Ahmet Arslan kann die Position spielen“, verrät Enochs. Addy-Waku Menga und Robert Kristo streiten sich dahinter um die verbleibende Kaderposition, diese Besetzung verkündete der Coach noch nicht.

Der neue VfL macht Hoffnung

Und wer gastiert am Dienstagabend überhaupt an der Bremer Brücke? Rot-Weiß Erfurt kommt mit einem kleinen Dämpfer im Gepäck angereist, musste sich zuletzt dem SC Paderborn mit 1:3 geschlagen geben und verpasste so den Sprung in die Spitzengruppe. „Wir sind nur eine normale Drittligamannschaft“, sagte deren Trainer Stefan Krämer nach der Niederlage und spielte damit darauf an, dass niemand zu hohe Erwartungen in Thüringen schüren solle. Ähnlich dürfte die Stimmungslage spätestens im Falle eines neuerlichen Heimsieges in Osnabrück aussehen, denn der „neue“ VfL macht Hoffnung. Noch ist zwar keine Zeit für exorbitante Luftsprünge, aber ein vorsichtiger Optimismus ist angebracht. Dies sollen nach Wunsch der Lila-Weißen am Dienstagabend auch die Zuschauer honorieren: Trotz der Englischen Woche und der undankbaren Anstoßzeit um 18.30 Uhr kann dank der guten Ergebnisse ein volles Haus erwartet werden. Für die typische Flutlicht-Stimmung ist in der osnatel-Arena damit gesorgt – beste Voraussetzungen für ein gutes Fußballspiel.

   

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