VfL Osnabrück sieht Chance in der Rolle des Außenseiters
Eine schwierige Aufgabe steht dem VfL Osnabrück beim 1. FC Magdeburg am Sonntag um 14 Uhr bevor. Nach Startschwierigkeiten im neuen Jahr haben sich die Magdeburger zuletzt wieder gefangen und den VfR Aalen zuletzt mit 6:1 demontiert. Nach zwei vierten Plätzen seit dem Aufstieg in die dritte Liga strebt der 1. FC Magdeburg nun den langersehnten Aufstieg herbei. Die Osnabrücker müssen nach zwei Niederlagen in Folge (erstmals seit dem 13. Spieltag) und vor allem der schmerzhaften Derby-Niederlage gegen Preußen Münster hingegen das Augenmerk wieder Richtung Abstiegsränge werfen.
Spiel unter schlechten Vorzeichen
Ein sehr hartes Auswärtsspiel wird es auf jeden Fall. Die Magdeburger sind nicht nur aktuell Tabellenzweiter, brauchen unbedingt jeden Punkt im Aufstiegskampf und haben in dieser Saison erst ein einziges Heimspiel verloren (0:3 gegen die SpVgg Unterhaching am 13. Spieltag). Auch historisch gesehen waren die Fahrten nach Magdeburg für den VfL bisher von sehr wenig Erfolg gekrönt. Vier Niederlagen mit 0:10 Toren stehen seit der Wiedervereinigung für die Niedersachsen in der Stadt an der Elbe zu buche. Schwierigkeiten hatten die allgemein auswärtsschwachen Osnabrücker in dieser Saison vor allem zu Gast bei den Spitzenmannschaften. Außer dem 2:2 am ersten Spieltag in Karlsruhe gab es ausschließlich hohe Niederlagen. In Paderborn und Köln verlor man jeweils mit 0:3 – in Wiesbaden setzte es zu Beginn des Jahres gar eine herbe 1:5-Klatsche.
Keine Angst vor dem Gegner
Davon einschüchtern lassen möchte sich Trainer Daniel Thioune aber nicht. "Magdeburg kann sich auf einen guten Gegner freuen, der ihnen alles abverlangen wird“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Auch der Rekordspieler der Dritten Liga, Tim Danneberg (298 Einsätze), sieht seine Mannschaft nicht chancenlos. "Nicht viele Leute rechnen dort mit uns. Wir sind intern aber davon überzeugt auch einen Gegner wie Magdeburg im eigenen Stadion bezwingen zu können." An der klaren Favoritenrolle zweifeln die Osnabrücker aber nicht. Thioune bewundere vor allem die "außergewöhnliche Qualität" des 1. FC Magdeburg. Auch nach zahlreichen Wechseln in der Startformation beim 1:0-Sieg im Landespokal unter der Woche in Halle habe die Mannschaft "keinen Leistungsabfall gezeigt. Sie arbeiten brutal gegen den Ball und lassen sehr wenig zu. Was sie stark macht ist ihr 3-4-3 mit dem Ball aber auch die hohe Flexibilität sich auf den Gegner einzustellen", fügte Thioune hinzu. In der Flexibilität sieht der Trainer aber auch die Stärke seiner Mannschaft. Man sei auf alle Möglichkeiten vorbereitet und könne das System auch während des Spiels ändern. Um beim Tabellenzweiten etwas Zählbares mitzunehmen müsse aber vor allem die Chancenauswertung verbessert werden. "Wir wollen die Chancen, die wir bekommen am Wochenende auch nutzen", so Danneberg.
Spielausfall in Erfurt entlastet Lazarett
Die erneute Absage des Spiels bei Rot-Weiß Erfurt unter der Woche sorgt bei den personell angeschlagenen Osnabrückern für etwas Entlastung. So konnte Torhüter Marius Gersbeck seit Freitag die Belastung im Training wieder steigern. Der Operationstermin für Marc Heider wurde zudem aufgeschoben, sodass dieser am Sonntag zur Verfügung stehen werde und auch bei Emmanuel Iyoha gebe es gute Nachrichten. So konnte dieser wieder schmerzfrei und bei voller Belastung trainieren. Einen positiven Ausfall zu verzeichnen haben die Osnabrücker aber auch. Christian Bickel ist in der Nacht zum Freitag zum zweiten Mal Vater geworden und verweilt bei seiner Familie.