VfL: Umfassender Umbau der Bremer Brücke angestrebt

Die Bremer Brücke als Heimstätte des VfL Osnabrück besitzt Kultstatus, ist aber in die Jahre gekommen – das zeigte sich nicht zuletzt an den maroden Holzleimbindern über der Ostkurve, woraufhin das komplette Dach entfernt werden musste. Um die Bremer Brücke zukunftstauglich zu machen, wird ein umfangreicher Umbau angestrebt.

Sanierung ist grundsätzlich möglich

Während beim VfL Osnabrück hinter den Kulissen derzeit am Kader für die neue Saison gearbeitet wird, befasst sich der Stadtrat am kommenden Dienstag mit der Zukunftsperspektive der Bremer Brücke. Ursprünglich sollte eine Projektgruppe erst bis Ende 2025 eine Zukunftsplanung für die Bremer Brücke entwickeln, doch "durch den akuten Handlungsbedarf soll dies nun bereits bis Herbst 2024 ausgearbeitet und als Beschlussvorlage vorliegen, die den Rat der Stadt Osnabrück in die Lage versetzen soll, das Strategie-, Umsetzungs- und Finanzierungskonzept zu bewerten und um darüber abstimmen zu können, ob Profifußball in Osnabrück am Standort der Bremer Brücke weiterhin möglich sein soll", teilte der VfL am Donnerstag mit.

Bevor es soweit ist, soll zunächst eine Debatte im Stadtrat stattfinden. Dazu wurde eine sogenannte Mitteilungsvorlage angefertigt, die auf der Seite der Stadt öffentlich einsehbar ist. Aus dieser geht hervor, dass die Bremer Brücke am aktuellen Standort und innerhalb des bestehenden Bebauungsplans saniert werden kann – sehr zur Freude von Geschäftsführer Michael Welling: "Dass durch die bisherigen Arbeiten und auch die juristischen Einschätzungen die Bremer Brücke am Standort eine Perspektive haben wird, ist eine Nachricht, die unsere Fans und auch alle Verantwortlichen außerordentlich freut." Nach vielen Jahren der Ungewissheit, ob am Standort eine Zukunft realisiert werden kann, sei die nun gewonnene Erkenntnis "ein wichtiger Startpunkt", so Welling.

Neubau von drei Tribünen?

Ein von vielen Fans gefürchteter Stadion-Neubau an einem anderen Standort ist somit vom Tisch. Allerdings deutet sich schon jetzt an, dass die Modernisierung Jahre dauern könnte. Denn geplant ist ein umfangreicher Umbau – und keine Flickschusterei wie in den vergangenen Jahren. Schließlich sei diese "weder finanziell noch nachhaltig", so Welling. Das würde allerdings auch bedeuten, dass ein Provisorium für die Überdachung der Ostkurve kein Thema mehr wäre. Somit würde die Tribüne wohl mindestens bis zum Ende der Saison nach oben hin offen bleiben.

Im Rahmen des Umbaus könnten einem Gutachten zufolge die Ost-, Süd- und Westtribünen neu gebaut und auf die Höhe der 2008 gebauten Nordtribüne angeglichen werden. Dadurch würde sich nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" die Anzahl der Stehplätze auf der Osttribüne deutlich erhöhen, während die Westtribüne von einer Steh- in eine Sitzplatztribüne umgewandelt werden würde. Die Gesamtkapazität eines dann "zeitgemäßen und zukunftsfähigen" Stadions würde weiterhin bei 16.000 Plätzen liegen – darunter etwa 8.000 Stehplätze (derzeit 9.500). Auch der Bau von Logen soll ein Thema sein, zudem soll am Schallschutz gearbeitet werden.

Noch viele offene Fragen

Wie viel der Umbau kosten würde und wann die Bagger anrollen könnten, ist noch völlig offen. Klar scheint nur: In der kommenden Saison wird noch nichts passieren, zudem wird der VfL die Kosten nicht alleine tragen können. In der Mitteilungsvorlage heißt es, dass der Klub "in nennenswertem Umfang" auf kommunale Unterstützung angewiesen sei. Dass ein umfangreicher Umbau indes alternativlos ist, um in Osnabrück weiterhin Profifußball spielen zu können, liegt auf der Hand.

   

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