VfL: Platz 4 in eigener Hand – Angriff in nächster Saison?

Nach dem 34. Spieltag und dem überzeugenden 3:0-Sieg am vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart II hat es der VfL Osnabrück in den letzten vier Spielen selbst in der Hand, ob das während der Saison ausgerufene Ziel Platz 4 erreicht werden kann. Denn nach dem eigenen Punktgewinn und dem Patzer des Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden steht der VfL nun auf Tabellenplatz 4. Da der Aufstieg schon lange kein Thema mehr in Osnabrück ist, bleibt nun noch die DFB-Pokal-Qualifikation als Minimalziel für die sich dem Ende nährenden Drittliga-Spielzeit 2013/14.

Nagy und Testroet überzeugen

Das Jahr 2014 dürfte für den VfL Osnabrück bisher mehr als zufriedenstellend verlaufen sein. Nach 13 Partien seit dem Jahreswechsel konnten die Lila-Weißen fünf für sich entscheiden und mussten nur drei Mal als Verlierer vom Platz gehen. Vor allem in der heimischen osnatel-Arena scheinen die Osnabrücker nach langer Zeit wieder eine Heimstärke zu entwickeln, denn im Jahr 2014 konnte bisher noch kein Drittliga-Team drei Punkte aus Osnabrück entführen. Die neu gewonnene Heimstärke stellte der VfL auch am letzten Samstag wieder unter Beweis, als der immer noch stark abstiegsbedrohte VfB Stuttgart II mit einem überzeugenden 3:0 abgefrühstückt wurde. Wieder einmal war es der überragende Mittelfeldstratege Daniel Nagy, der den VfL in die richtige Richtung leitete und dieses Mal sogar eine seiner in letzter Zeit sich häufenden Chancen in ein Tor umwandeln konnte und per Schlenzer den wunderbaren 3:0-Endstand besorgte (64.). Zehn Minuten zuvor hatte bereits der von Arminia Bielefeld ausgeliehene Stürmer Pascal Testroet per Kopf das 2:0 erzielt (54.). Doch die Chancenverwertung der Osnabrücker kam erst in Halbzeit zwei auf, nachdem die Lila-Weißen im ersten Spielabschnitt zwar klar überlegen waren, vor dem Tor aber ein ums andere Mal die falschen Entscheidungen trafen und so nur zu einer geringen Anzahl an Chancen kamen. So brauchte es erst die Unterstützung des Gegners, bis die Lila-Weißen selbst vor dem Tor erfolgreich werden konnten. Pascal Breier beförderte den Ball nach einer VfL-Ecke und einem Feldhahn-Kopfball über die eigene Linie und erzielte so den 1:0-Treffer für den VfL (41.). Nach einem insgesamt überzeugenden Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich auch VfL-Coach Maik Walpurgis nach dem Spiel zufrieden: "Ich bin sehr froh über die drei Punkte, die wir uns hart erarbeitet haben. Die Laufbereitschaft war sehr gut, das hat die Mannschaft toll umgesetzt. Wir hatten ein Quäntchen Glück in der Anfangsphase, danach war es ein enges Spiel gegen einen taktisch gut eingestellten Gegner. Wir haben gebraucht, um den Schlüssel zu finden – das 1:0 hat uns den Weg geebnet", sagte er gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Vierte Drittliga-Saison in Folge

Nach dem Sieg kann sich der VfL Osnabrück nun vollends auf den Saison-Endspurt konzentrieren. Da der direkte Konkurrent Wehen Wiesbaden seinerseits am Wochenende verlor, konnten die Lila-Weißen auf Platz 4 der Tabelle klettern und haben es so nun in der eigenen Hand, ob das Minimalziel DFB-Pokal-Qualifikation erreicht werden kann. So oder so wird es die vierte Drittliga-Saison in Folge sein, in die der VfL in der nächsten Spielzeit 2014/15 gehen wird. Das hat es in den letzten 15 Jahren nicht gegeben und so ist es klar, dass die Osnabrücker in der nächsten Saison angreifen und sich einen der drei Aufstiegsplätze sichern wollen. Von großer Bedeutung wird dabei sein, inwieweit die Mannschaft aus dieser Saison bestehen bleiben wird. Nachdem die Leistungsträger Daniel Heuer Fernandes (bis 2015), Massimo Ornatelli und Nicolas Feldhahn (beide bis 2016) bereits ihre Verträge verlängert haben, hofft VfL-Trainer Maik Walpurgis auf weitere Bekenntnisse zum VfL: "Das müssen wir wirtschaftlich stemmen, aber die Jungs müssen auch wissen, was sie an diesem Verein und an diesem Publikum haben; es wäre toll, wenn sich in Kürze noch der eine oder andere dazu bekennen. Sie sind auf einem guten Weg, und den können sie hier weitergehen", so der Coach gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bis jetzt haben insgesamt elf Spieler einen laufenden Vertrag über diese Saison hinaus, darunter auch Michael Hohnstedt und Tom Christian Merkens, ebenfalls ein fester Bestandteil der jetzigen Mannschaft. Weitere Verlängerungen wünscht sich der VfL wohl noch vor allen Dingen mit den Stammkräften Daniel Nagy, Alexander Dercho, Adriano Grimaldi und Sebastian Neumann.

Informationen über das Lizenzierungsverfahren in dieser Woche

Dabei steht auch immer das beim VfL traditionell nie in großen Mengen vorhandene Budget im Vordergrund. Der Spieleretat dürfte für die nächste Saison ähnlich ausfallen wie in dieser. Weiterhin steht beim VfL Osnabrück immer noch das Lizenzierungsverfahren im Raum. Der Bescheid über die Bedingungen und Auflagen für die Lizenzerteilung vom DFB liegt der Vereinsführung seit letzter Woche vor, die nachzuweisenden Geldsummen dürften sich dem Vernehmen nach in einer noch größeren Größenordnung als im letzten Jahr bewegen. Hier ist die Rede von einer Summe jenseits der fünf Millionen Euro, im letzten Jahr waren es noch 4,6 Millionen Euro, die der VfL als Liquiditätsreserve nachweisen musste. Wie in den vergangenen Jahren auch schon wird es wohl wieder ein Kampf bis zur letzten Sekunde, um die Lizenz zu erhalten. Erst, wenn die Lizenz gesichert ist, kann auch ernsthaft an den sportlichen Planungen für die neue Saison gearbeitet werden. Die Vereinsführung des VfL Osnabrück will noch in dieser Woche über die Auflagen des DFB informieren. Wie immer geht es auch in diesem Jahr beim VfL wieder um das Geld, das über den sportlichen Erfolg oder eben Nicht-Erfolg entscheidet. Sportlich gesehen ist für den VfL beim Erhalt des Großteils der jetzigen Mannschaft im nächsten Jahr viel drin – doch dafür muss vor allem die Führung des Vereins in den nächsten Wochen hart kämpfen.

 

   

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