Viet im Interview: "Es gibt aktuell keine Pole Position"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Regensburgs Mittelfeldspieler Christian Viet über die Rückkehr zu alter Stärke, das jüngste 3:1 in Münster, die Tabellenführung vor dem Endspurt und die anstehenden Wochen mit den Spitzenspielen gegen Dresden und Ulm.
"Treten aktuell wieder anders auf"
liga3-online.de: Zuletzt gab es zwei Siege in Folge. Kann man davon sprechen, dass Sie gerade zurück in die Erfolgsspur finden, Herr Viet?
Christian Viet: Wir treten aktuell wieder anders auf, das zeigt sich beispielsweise auch im Training. Man merkt, dass wir in der Länderspielpause Kraft tanken konnten. Ob wir nun einen Lauf starten? Das ist in der 3. Liga immer schwierig zu sagen. Natürlich wollen wir weiter gewinnen, aber wir sind erst einmal froh über unsere verbesserte Punkteausbeute im Vergleich zu den Vorwochen.
Was sind die Gründe dafür, dass es wieder besser läuft?
Wir arbeiten gegen den Ball besser und stehen kompakter. Mit dem Ball haben wir wieder mehr Lösungen. Jeder kann Situationen alleine lösen und kreieren. Insgesamt ist wieder ein gewisses Selbstverständnis vorhanden, das vorher fehlte.
Wie bewerten Sie den jüngsten 3:1-Erfolg in Münster?
Es ging mit dem 1:0 in der dritten Minute schon optimal los. Das beflügelt. Wir haben es dann geschafft, vorne eiskalt zuzuschlagen. Wenn du nach 26 Minuten 3:0 führst, ist es für den Gegner schwer, noch einmal zurückzukommen.
Sie sind wieder zurück an der Spitze. Ist das auch ein wenig Genugtuung, um es den Kritikern zu zeigen?
Was über uns gesagt und geschrieben wird, ist uns egal. Es hat uns vielmehr selbst gewurmt, einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz aus der Hand zu geben. Wenn du sechs Spiele in Folge nicht gewinnst, ärgert einen das natürlich, und es fehlt etwas das Selbstbewusstsein. Umso glücklicher sind wir darüber, dass wir diese Negativserie beenden konnten.
"Die kommenden Aufgaben mit Rückenwind angehen"
Nun stehen die Wochen der Wahrheit an, unter anderem mit den Spitzenspielen gegen Dynamo Dresden und dem SSV Ulm 1846. Wie wichtig sind die nächsten Partien – und mit welcher Stimmung gehen Sie sie an?
Es sind die berühmten Sechs-Punkte-Spiele, in denen es um viel geht. Wir freuen uns sehr darauf und wollen die kommenden Aufgaben mit Rückenwind angehen. Die Stimmung ist speziell jetzt nach dem 3:1 in Münster gut.
Mal unabhängig von Platz eins – sehen Sie sich in der Pole Position im Aufstiegsrennen?
Es gibt aktuell keine Pole Position – dafür geht es oben zu eng zu. Wir sind aber weiterhin mit oben dabei und wollen Maximales erreichen. Es bleibt spannend.
Auf Ihren langjährigen Klub St. Pauli, für den Sie schon in der Jugend gespielt haben, würden Sie bei einem Aufstieg wohl nicht treffen. Denn St. Pauli steigt vermutlich in die Bundesliga auf. Freut Sie das?
Sehr! Ich kenne dort noch ein paar Jungs und schaue mir viele Spiele an. St. Pauli spielt einen schönen Fußball und hätte es verdient, nächste Saison erstklassig zu spielen. Ich drücke die Daumen, dass sie schon bald feiern dürfen.