Viktoria bricht den Auftaktfluch: "Es kann nicht schöner sein"

Vier Mal hintereinander startete Viktoria Köln mit einem Auswärtsspiel in die Drittliga-Saison – und gewann keine einzige Partie. Nun durfte Olaf Janßen mit seinem Team am heimischen Höhenberg beginnen, und schon folgte der 3:1-Sieg zum Start gegen den SC Verl. Mit Donny Bogicevic ragte ein Spieler heraus, den nur wenige Zuschauer auf dem Zettel hatten.
"Kann es anscheinend auch mit links"
Er tanzte, er traf, er lächelte. Donny Bogicevic führte Viktoria Köln mit einem Tor und einer Vorlage in seinem ersten Drittliga-Spiel auf die Siegesstraße. "Ihn hatte nicht jeder auf dem Schirm. Er ist Rechtsfuß, kann es aber anscheinend auch mit links", freute sich Cheftrainer Olaf Janßen am Mikrofon von "MagentaSport" über seinen Sommer-Neuzugang. Vor dem Tor ließ der 21-Jährige gleich vier Gegenspieler mit zwei Haken aussteigen, ehe er den Ball in die Maschen schlenzte. Auch der Pass per Außenrist funktionierte beim 3:1-Treffer zum Endstand.
"Das ist ein unglaubliches Gefühl", kommentierte Bogicevic sein eigenes Profidebüt nach Abpfiff. Als vielversprechendes Talent startete der 21-Jährige vor drei Jahren bei Rot-Weiss Erfurt in der Oberliga, danach war er zwischenzeitlich in der Verbandsliga für Gießen am Ball. Nun avancierte er am 1. Spieltag zum Matchwinner für die Viktoria. Was ist von den Kölnern mit einem solchen Aufschwung zu erwarten? "Einiges", lachte Bogicevic zuversichtlich. "Wir haben noch einiges vor und können das auch erreichen."
Janßen hat Entwicklung im Blick
Dabei lief es für die Viktoria anfangs nicht rund. Der Sportclub ging in der ersten Halbzeit in Führung, weil Keeper Ben Voll zu früh aus seinem Tor herauslief. Später rettete der 22-Jährige mit einem Wahnsinns-Reflex, danach begann die Kölner Aufholjagd. "Die ganze Mannschaft musste heute Mentalität mitbringen", fand Voll nach Spielschluss. Denn der Saisonauftakt ist nicht die größte Stärke der Kölner. In den letzten vier Jahren startete die Viktoria stets auswärts – und brachte zwei Unentschieden und zwei Niederlagen heim.
"Es kann nicht schöner sein", freute sich Janßen darüber, dass der Rahmen für die Kölner dieses Mal im heimischen Sportpark Höhenberg passte. Die Viktoria schwang sich sogleich – zusammen mit Dynamo Dresden – zum ersten Tabellenführer der neuen Spielzeit auf, was nach einem Spiel selbstverständlich noch nichts zu heißen hat. Doch die Ambitionen in Köln schwelen. "Wir wollen das Trikot wieder besser abgeben als letztes Jahr", rief der Cheftrainer offiziell als Saisonziel aus, was nach der besten Drittliga-Saison der Geschichte für die Viktoria im Vorjahr eine erneute Steigerung bedeuten würde. Mit jungen Wilden wie Bogicevic scheint das nicht unmöglich zu werden. In zwei Wochen geht es nun zum 1. FC Saarbrücken.