Viktoria Köln im freien Fall: Olaf Janßen "fehlen die Worte"
Zum Jahresabschluss hagelte es für Viktoria Köln gegen Viktoria Berlin die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen. Bei der klaren 1:4-Pleite erkannte Trainer Olaf Janßen einen klaren Knackpunkt – ehe er des Innenraums verwiesen wurde.
"Klar Abseits"
Mit hohen Erwartung und einer Menge Enthusiasmus waren die Kölner in das letzte Spiel des Jahres gestartet. Dabei zeigte sich die Heimmannschaft lange von eine der besseren Seiten. "Es war schwer, ins Spiel zu kommen", gab Köln-Coach Janßen nach dem Spiel bei "MagentaSport" dennoch zu. Für höheren Puls sollte dann die Phase vor der Pause sorgen. Nach dem Führungstreffer der Berliner (31.), kamen die Kölner postwendend durch ein Eigentor der Berliner zurück (35.) und gingen gar in Führung, ehe der Treffer aberkannt wurde. "Hochverdient", so Janßen, sei der Ausgleich gefallen. "Im Gegenzug" fiel dann die erneute Führung der Berliner. Sehr zum Ärger des Cheftrainers.
"Klar Abseits", befand der 55-Jährige bei der Betrachtung der Bilder. Dies erkannte er bereits während des Spiel und habe selbst "Abseits angezeigt" – ohne Erfolg. "Das macht aber auch keinen Sinn als Trainer", gestand er ein. Die Quittung bekam er von Schiedsrichter Konrad Oldhafer mit einer Verwarnung, die kurz darauf zu einer Gelb-Rot wurde nach einem "lächerlichen Foul im Mittelfeld" und einem anschließenden Treten gegen seinen Stuhl. "Da fehlen mir die Worte. Der Schiedsrichter-Assistent hat komplett freie Sicht", ärgerte sich der Übungsleiter. Gestand aber auch ein, dass er sich besser unter Kontrolle haben müsse. Dennoch habe man sich "nicht immer einhundert Prozent unter Kontrolle". Beleidigt habe er aber niemanden.
"Schon ein paar Mal passiert"
Einschießen wollte sich Janßen auf die Leitung des Unparteiischen aber nicht, stattdessen ärgerte er sich darüber, dass seine Mannschaft die Partie kurz nach der Pause aus der Hand gegeben habe. "Das ist uns schon ein paar mal passiert in diese Saison und tut extrem weh." Dennoch blieb ihm nur das Resümee, das "alles hinnehmen zu müssen". Auf die 22 Punkte nach 20 Spielen sei er "extrem stolz, weil ich weiß, unter welchen Bedingungen diese zustande kamen". Optimistisch nach vorne blicken ließ ihn auch die Tatsache, dass sich das Verletztenlazarett zum neuen Jahr lichten dürfte. Gleich "acht, neun Spieler" kommen zurück.
Generell standen die Personalentscheidungen des Trainers auch am Freitagabend im Fokus. So nahm er trotz Rückstand die erfahrenen Handle und Risse nacheinander herunter und verzichtete erneut auf Sturm-Routinier Bunjaku. Bei Handle sei der Einsatz in der zweiten Halbzeit generell fraglich gewesen und bei Risse sei "der Saft ausgegangen". Die Entscheidung gegen Bunjaku sei indes aus dem "Trainerbauch" heraus gefallen, der das entscheiden müsse. Gebracht hat es nichts, aber vielleicht bringt das neue Jahr auch weniger Ärger, sodass der Trainerbauch wieder weniger schmerzt.