Viktoria-Krise immer größer – Volles Vertrauen in Dotchev
Viktoria Köln schlittert immer weiter in die Krise und scheint unaufhaltsam im freien Fall. Am Freitagabend setzte es eine dicke 1:5 (0:3)-Klatsche gegen Hansa Rostock. Somit steht den Kölnern eine ungemütliche Winterpause bevor. An Trainer Pavel Dotchev gibt es derweil keinerlei Zweifel.
Erste Halbzeit entscheidet die Partie
Das Dutzend ist voll. Aus Kölner Sicht leider nicht im positiven Sinne. Das bittere 1:5 gegen Rostock bedeutete bereits das zwölfte Spiel in Folge ohne Sieg und mittlerweile die fünfte Niederlage nacheinander. Die Geschichte der Partie ist dabei schnell erzählt. Durch Tore von Luka Scherff (11.), Tanju Öztürk (16.) und Pascal Breier (29.) war das Spiel bereits nach 45 Minuten entschieden. Auch wenn der eine oder andere sich vielleicht ans Hinspiel erinnerte, als Köln ebenfalls 0:3 hinten lag und am Ende noch ein 3:3 erreichte, so wurde doch schnell klar, dass das die Viktoria in der derzeitigen Verfassung nicht schaffen kann.
Rasmus Pedersen (80.) machte im zweiten Durchgang endgültig den Deckel drauf, der eingewechselte Richmond Tachie sorgte noch für Ergebniskosmetik (87.). Wiederum Pedersen stellte den Vier-Tore-Abstand aber wieder her (89.). "Es läuft momentan alles in die falsche Richtung. Mir tut es für die Fans Leid", sagte Trainer Pavel Dotchev nach der herben Pleite und stellte fest: "Das einzig gut ist, dass jetzt Pause ist." Dennoch hinterlässt der Auftritt viele Fragezeichen.
Pleite kommt nicht überraschend
Zum einen sei an die Pressekonferenz vor dem Spiel erinnert. Trainer Pavel Dotchev machte da zwar deutlich, dass seine Mannschaft verunsichert sei, forderte jedoch gleichzeitig, dass seine Mannschaft 90 Minuten lang positiv bleibe, druckvoll nach vorne spiele und den Sieg stets vor Augen haben solle. Wenn aus solchen Worten eine anschließende 1:5-Niederlage resultiert, sollten alle Alarmglocken schrillen. Zumal die Niederlage nicht aus dem Nichts kam. Der gute Saisonstart der Kölner ist dahin und die Probleme werden immer deutlicher. Vor allem die Defensive ist alles anderes als sattelfest, 42 Gegentore sprechen dort eine deutliche Sprache.
"Wir wurden wieder gnadenlos ausgekontert. Wie wir den Gegnern die Bälle auflegen, das war schon fast slapstick", so Innenverteidiger Tobias Willers gegenüber "Magenta Sport". Im eigenen Stadion fünf Tore zu kassieren, "das ist mir auch noch nicht passiert." Somit geht die Viktoria mit einigen Negativerlebnisse in die Winterpause. Der Vorteil ist, dass sie nun Zeit haben, an den Schwachstellen zu arbeiten und die Defensive eventuell auch noch einmal verstärken können. Klar ist: In der Rückrunde geht es nunmehr ums nackte Überlegen.
Rückendeckung für Dotchev
In Dotchev haben die Verantwortlichen derweil weiterhin großes Vertrauen: "Der Trainer steht für uns in keinster Weise zur Diskussion", stellte Sportvorstand Franz Wunderlich bereits in der Halbzeitpause im "Telekom"-Interview klar und sprach von einer "1000-prozentigen Rückendeckung". Denn: "Ich sehe, wie Pavel leidet und wie er arbeitet."
Dabei kam Wunderlich auch auf die großen Verletzungssorgen des Aufsteigers zu sprechen: Mit Daniel Mesenhöler, Bernard Kyere, Fabian Holthaus und Moritz Fritz stehen derzeit gleich vier Stammspieler nicht zur Verfügung, auch Steffen Lang und Sascha Eichmeier sind verletzt. "Uns fehlen die Alternativen. Und aus einem VW machst du keinen Ferrari", sagte Wunderlich und meinte damit, dass man von den jungen Spielern gerade in der aktuellen Situation nicht zu viel erwarten dürfe. Dotchev selbst zeigte sich mit Blick auf die Rückrunde zuversichtlich: "Ich glaube, dass es im neuen Jahr besser wird." Zunächst droht jedoch das Überwintern auf einem Abstiegsplatz, sollte Chemnitz in Mannheim punkten.