Viktoria-Mäzen Wernze tritt aus dem Scheinwerferlicht
Seit vielen Jahren schon unterstützt Franz-Josef Wernze die Kölner Viktoria: Viel Geld und Herzblut des 71-Jährigen flossen in den Verein. Während die Viktoria mit dem Drittliga-Aufstieg im Sommer auf die große Profibühne zurückkehrte, möchte Wernze die Öffentlichkeit in Zukunft meiden. Bei der Entscheidung denkt der Unternehmer insbesondere an seine Familie.
Wernze zieht Konsequenzen
Sein Herz hängt an Viktoria Köln – und daran wird sich auch nichts ändern. "Wenn Sie mich heute fragen", erklärt Franz-Josef Wernze in einem Interview auf der Viktoria-Website, "würde ich sagen, mein Engagement endet nie." Der 71-Jährige ist am Höhenberg seit Jahren omnipräsent, mit Vehemenz versuchte er, auch im rechtsrheinischen Köln wieder einen Profifußball-Klub zu etablieren. "Mein ganz großes Ziel war es immer, den Verein nach vorne zu bringen", blickt er zurück. "Das war schon mein Wunsch, als ich noch in Köln-Dünnwald gewohnt habe."
Das Ziel darf wohl spätestens seit dem vielumjubelten Drittliga-Aufstieg im Sommer als erreicht gelten. Doch der Weg dahin war alles andere als einfach. Wernze selbst erkennt in dem Aufstieg einen "Moment, der noch lange in meinem Gedächtnis bleibt", ist sich aber auch der Opfer bewusst, die er dafür bringen musste. Der Unternehmer polarisierte stets, gerade traditionsbewussten Fußballfans waren dessen Finanzspritzen für die Viktoria ein Dorn im Auge. "Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder Anfeindungen. Diese richteten sich nicht nur gegen mich, sondern zum Teil auch gegen meine Familie."
Traum von der 2. Liga
Und so sagte sich Wenze schon vor einer ganzen Weile: "Genug ist genug." Zukünftig möchte er nur noch im Hintergrund des Vereins agieren, auf Interviews mit Medienvertretern sogar gänzlich verzichten. Die logische Konsequenz: "Ich habe im eigenen und natürlich im Interesse der Familie entschieden, mich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen." Wünsche hat der 71-Jährige dennoch: "Jetzt geht es sicher erst einmal darum, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu schaffen. Doch mein ganz großer Traum ist danach der Aufstieg in die 2. Bundesliga."