"Völlig unmöglich": Elfmeter-Ärger beim 1. FC Magdeburg
Jetzt hat es auch den 1. FC Magdeburg erwischt: Beim 1:2 in Saarbrücken mussten sich die Elbestädter erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Aufreger des Spiels war der Elfmeter, der zum Sieg für die Saarländer führte. Trainer Christian Titz war bedient.
"War natürlich keiner"
Es lief die 68. Minute, als Saarbrückens Minos Gouras auf das Magdeburger Tor zulief, vor dem Strafraum eine leichte Berührung von Andreas Müller annahm und schließlich nach ein paar Metern im Sechzehner zu Fall kam. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka gab Elfmeter, den Robin Scheu zum Siegtreffer für den 1. FC Saarbrücken verwandelte – und damit für viel Frust beim FCM sorgte. Christian Titz hatte im "Telekom"-Interview nach Spielende eine klare Meinung zu der Szene: "Der Elfmeter war natürlich keiner. Das ist völlig unmöglich. Normalerweise gibt das Gelb für den Saarbrücker wegen Schauspielerei, dann ist das Thema gut." Zumal der Kontakt ohnehin außerhalb des Strafraums stattfand.
Auch bei Andreas Müller stieß die Strafstoß-Entscheidung auf Unverständnis: "Ich war extra vorsichtig, weil ich schon Gelb hatte. Er hat es ausgenutzt, dass ich ihn gekreuzt habe." Sowohl Gouras als auch Adriano Grimaldi sollen gegenüber Müller erklärt haben, dass es kein Elfmeter gewesen sei. "Aber wenn der Schiedsrichter das so sieht, kann ich es nicht ändern", sagte der 21-Jährige. Auf Nachfrage, ob es in der 50. Minute einen Elfmeter für Saarbrücken hätte geben müssen, als Gouras den Arm von Tobias Knost ins Gesicht bekam und im Strafraum zu Fall ging, meinte Titz: "Wenn man den gibt, müssen ähnliche Szenen auf der anderen Seite auch gepfiffen werden." Das sei jedoch nicht der Fall gewesen.
"Kein gutes Spiel"
Doch bei allem Frust über den zweifelhaften Elfmeter: Daran festmachen wollte Titz die Niederlage nicht. "Es war ein gebrauchter Tag für uns", gestand der FCM-Coach. Zwar hatte Baris Atik den FCM bereits nach acht Minuten in Führung gebracht, doch danach sah Titz "kein gutes Spiel" seiner Mannschaft, die überraschend passiv agierte. "Wir haben unglaublich viele Fehlpässe gespielt und waren vor allem in der ersten Halbzeit im Zweikampfverhalten schludrig." Das Spiel in der zweiten Halbzeit dann binnen vier Minuten aus der Hand zu geben, sei "unnötig" gewesen. Müller ärgerte sich ebenfalls über das Zustandekommen der Niederlage: "Wenn man sieht, wie Saarbrücken die Tore macht, ist das sehr unglücklich für uns und nicht verdient. Aber wir sind selbst Schuld."
Erstmals in dieser Saison kassierte Magdeburg zwei Gegentore, ging zum ersten Mal seit Oktober nach einer Führung nicht als Gewinner vom Platz und musste erstmals während der Spielzeit mit einem Rückstand klarkommen. Damit taten sich die Elbestädter sichtlich schwer, vom Spielwitz der bisherigen Partien war in der Schlussphase nicht viel zu sehen. "Wir werden als Lehre mitnehmen, dass wir uns so nicht präsentieren können", sagte Titz. Auch Müller versuchte, die Blicke wieder nach vorne zu richten: "Wir gehen unseren Weg weiter und werden die Punkte holen." Die nächste Möglichkeit dazu gibt es bereits am Samstag. Dann gastiert der FCM bei Tabellenführer Wehen Wiesbaden, der die letzten drei Partien jedoch allesamt gewonnen hat, erst ein Gegentor hinnehmen musste und noch ungeschlagen ist. Eine echte Bewährungsprobe also.