Vollaths KFC-Abgang: "Schlüssig begründet wurde es nicht“
Torhüter Rene Vollath hat trotz seines schnellen Einstiegs bei Aufsteiger Türkgücü München seinen unerwarteten Abgang beim KFC Uerdingen noch nicht ganz verdaut. Nach seinen eigenen Angaben wurde der Keeper durch die Bekanntgabe seiner Aussortierung aufgrund gegenteiliger Signale sowohl von den Krefeldern als auch von KFC-Chefcoach Stefan Krämer kalt erwischt.
"Mitteilung kam sehr überraschend“
"Ich befand mich mit Uerdingen in guten Gesprächen, und der Verein hatte mir signalisiert, verlängern zu wollen. Der Trainer natürlich auch. Das hat sich aber ein bisschen hingezogen, und für mich kam dann die Mitteilung sehr überraschend“, beschreibt Vollath im Interview mit dem Internetportal "transfermarkt.de" die aus seiner Sicht unerwartete Entwicklung bei den Seidenstädtern: "Es war sehr turbulent und emotional.“
Der Schlussmann war in der abgelaufenen Saison seit dem Re-Start wieder als Nummer eins zwischen den Pfosten des KFC gesetzt. Im vorherigen Verlauf der Spielzeit allerdings hatte Vollath bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie unter Krämers Vorgängern nicht einmal zum Kader der Krefelder gehört, nachdem der Österreicher Lukas Königshofer zum neuen Stammtorhüter ernannt worden war.
Entscheidung "relativ kurzfristig und verwunderlich“
Für die nunmehr abermalige Wende findet Vollath, der maßgeblich zu Uerdingens Aufstieg in die 3. Liga beigetragen hatte, keine Erklärung. Zwar nannte der Klub den Wunsch nach der Verpflichtung eines jüngeren Keepers als Motiv für den Verzicht auf eine Verlängerung des ausgelaufenen Vertrags, "schlüssig begründet wurde es mir aber nicht, weil der Trainer mir gesagt hat, dass er gern mit mir weiterarbeiten würde und weitergearbeitet hätte. Aber das ist dann wohl die Entscheidung des Vereins. Nur nach dieser ganz langen Zeit, in der wir in Kontakt standen, war es doch relativ kurzfristig und verwunderlich“. Entsprechend sei seine Reaktion auf den unerwarteten Meinungswechsel der Klubführung zunächst auch "wort- und sprachlos" ausgefallen.
Die Einigung mit Türkgücü nicht einmal 48 Stunden nach seinem erzwungenen Abschied vom Niederrhein erfolgte aufgrund bereits zu seiner Zeit als Bankdrücker geknüpfter Kontakte. "Wir waren schon einmal vor der Corona-Pause in Kontakt. Ich hatte gute Gespräche mit Geschäftsführer Max Kothny“, berichtet der 30-Jährige. In München, wo der ehemalige Junioren-Nationaltorwart seinen neuen Verein als "aufstrebendes Projekt“ wahrnimmt, will Vollath persönlich "noch einen Schritt nach vorne machen“ und sich mit seinen neuen Kollegen "in der 3. Liga etablieren“.