Peter Vollmann: "Das Optimum und Maximum abrufen"

Mit Personalsorgen macht sich die Kogge am Tag der Deutschen Einheit auf ins mehr als 850 Kilometer entfernte Reutlingen. Am Samstag treffen sie dort auf den derzeitigen Tabellenfünften Stuttgarter Kickers, welche mit fünf Siegen, einem Unentschieden und noch keiner Niederlage das heimstärkste Team der Liga ist. Die Hanseaten, die in den vergangenen Tagen medial mehr neben dem Platz als auf dem Grün auf sich aufmerksam machten (Mitgliederforum, Fitnesszustand der Mannschaft, Probetraining des Ex-Hanseaten Cetkovic), müssen bei den Kickers um den Einsatz von mehreren Profis bangen.

Ausfall der etatmäßigen Linksverteidiger

Neben den Langzeitverletzten, Shervin Radjabali-Fardi, Tommy Grupe und Manfred Starke wird Verteidiger Sebastian Pelzer aufgrund entzündeter Mittelfüße mindestens vierzehn Tage pausieren müssen. Bei Marcel Ziemer (Magen-Darm-Grippe), der erst am Donnerstag wieder ins Lauftraining einstieg, wird sich ein Einsatz erst kurzfristig entscheiden, ebenso wie bei Julian Jakobs, der immer noch an seinem Mittelhandbruch laboriert. „Bis gestern hatte er Zweikampfverbot, da sich die Wunde durch einen Schlag wieder öffnen könnte. Wenn die Ärzte grünes Licht geben, könnte er eine Option sein, wobei man ihm noch anmerkt, dass er seine Hand schützt. Er muss sich davon erst im Kopf befreien“, so Peter Vollmann. Durch die Ausfälle der etatmäßigen Linksverteidiger Pelzer und Fardi wird A-Junior Lukas Scherff, der in Hansas U19 auf dieser Position zum Zuge kommt, die Reise in den Süden antreten. Außerdem „werden wir Martin Pett und Kai Schwertfeger in den letzten zwei Trainingseinheiten auf der Position ausprobieren. Der Gesamteindruck des Trainings wird dann über einen Einsatz entscheiden“, berichtete Vollmann.

Hansa trifft erstmals auf Stuttgarter 4-3-3-System

Bei den heimstarken Kickers treffen die Rostocker erstmalig auf das 4-3-3-System, welches von keinen anderen Mannschaften in der Liga praktiziert wird. „Wir müssen einen Ansatz finden, wie wir taktisch dem Gegner begegnen und welche entscheidenden Spieler wir neutralisieren können. Trotz aller widrigen Umstände haben wir die Möglichkeit auch da mit Punkten nach Hause zu fahren. Wir müssen am Samstag überragend verteidigen und mit wenigen Fehlern agieren. Jedoch werden wir ganz sicher nicht zu Punkten kommen, wenn wir nur defensiv spielen. Auf jeder Position müssen wir Optimum und Maximum abrufen“, forderte Vollmann von seinen Spielern. „Wir müssen versuchen, so zu denken, dass wir auch bei so einer erfahrenen Mannschaft punkten können. Alles andere wäre ein falscher Ansatz. Wir haben die Qualität ein Spiel gut zu gestalten, das sieht man immer wieder in den ersten Halbzeiten, die wir gespielt haben.“ Die Nachfrage zum Dauerthema der vergangenen Tage der fehlenden Fitness umspielte der 56-Jährige galant: „Wir müssen jetzt andere Dinge, als die Fitness des Teams in den Vordergrund rücken. Wichtig ist, wie man individuell gegen eine solche Truppe bestehen kann. Das hat nicht ausschließlich mit der Fitness zu tun.“

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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