"Wichtig, aber …": Kellerkrimi für Glawogger kein Sechs-Punkte-Spiel

Im direkten Duell mit dem VfB Stuttgart II steht für den SV Waldhof Mannheim am Sonntag (19:30 Uhr) eines der wichtigsten Spiele der letzten Jahre an. Bei einem Sieg würde der SVW die Schwaben auf drei Punkte distanzieren, im Falle einer Niederlage hätte der Waldhof den Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand. Von einem Sechs-Punkte-Spiel will Trainer Dominik Glawogger im Vorfeld aber nicht sprechen.
"Absolute Überzeugung" als entscheidendes Element
Nur ein Punkt aus zwei Spielen: Seinen Einstand als Waldhof-Coach wird sich Dominik Glawogger ganz anders vorgestellt haben, zumal sich die Ausgangslage für die Mannheimer im Abstiegskampf seit dem Trainerwechsel nicht verbessert hat. Gegen Hannover II reichte es trotz Führung zuletzt nur zu einem 1:1. Hatte der 35-Jährige unmittelbar nach der Partie noch davon gesprochen, dass das Team mit einem "positiven Gefühl" aus dem Spiel gehen könne, betonte er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag nun, dass die Partie aufgezeigt habe, "dass wir noch einiges vor uns haben". Unter anderem nannte Glawogger das Abwehrverhalten bei gegnerischem Pressing sowie das Ausnutzen von Umschaltsituationen.
Im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II, der nur aufgrund der um acht Treffer schlechteren Tordifferenz hinter dem Waldhof steht, sind drei Zähler nun absolute Pflicht – allein schon, weil anschließend mit Cottbus, Dresden und Bielefeld noch die Top 3 der Tabelle wartet. Schwieriger geht es kaum. Von einem Sechs-Punkte-Spiel will Glawogger aber nichts wissen, obwohl die Definition kaum passender sein könnte. Denn zum einen hätte Mannheim bei einem Sieg drei Zähler mehr auf dem Konto und würde den Vorsprung auf Stuttgart zum anderen auf drei Zähler vergrößern.
"Die Wichtigkeit ist natürlich da", sagt Mannheims-Coach, "aber wenn wir das Spiel beiseite schieben und sagen, wir haben die Überzeugung, dass wir in den letzten vier Spielen genug Punkte holen, um in der Liga zu bleiben, dann ist es im Endeffekt egal, wann wir unsere Punkte holen." Die Mannschaft brauche "absolute Überzeugung, dass wir in diesen Spielen die Punkte holen. Wenn wir die nicht haben, dann wird es uns auch am Wochenende nicht helfen, wenn wir gegen Stuttgart drei Punkte holen, aber danach nicht mehr ausreichend punkten."
Restprogramm "wirklich egal"
Das Restprogramm sei ihm "wirklich egal", betonte Glawogger, denn: "Unser Selbstverständnis muss darin liegen, dass wir sagen, egal wer kommt, wir müssen bereit sein, jeden Gegner zu schlagen Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und deshalb beschäftigen wir uns auch gar nicht damit, gegen wen wir noch spielen und was unsere Gegner machen. Wir müssen auf uns gucken, besseren Fußball spielen und besser verteidigen. Das ist das, was wir in unserer Hand haben." Die Stimmung unter der Woche sei "positiv und fokussiert" gewesen, dennoch wollte der 35-Jährige daraus keine Rückschlüsse im Hinblick auf die Überzeugung ziehen: "Wir werden am Sonntag sehen, wie überzeugt die Jungs sind, weil zwischen Training und Spiel gibt es ja doch einen großen Unterschied."
Druck verspüre er nicht, vielmehr eine "extreme Vorfreude", zumal das Stadion mit über 17.000 Zuschauern sehr gut gefüllt sein wird. "Druck ist etwas, das im Nachgang gerne als Alibi verwendet wird. Wenn ich von mir überzeugt bin, dann kann außenrum passieren, was will. Aber wenn ich mir im Vorhinein schon einrede, da könnte das sein oder das wird schwierig werden, dann wird es sowieso nicht funktionieren." Stattdessen sollen die Spieler mit möglichst breiter Brust auftreten – angetrieben vom Publikum: "Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, wie sehr die Leute mitfiebern", so Glawogger, der versprach: "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um die Mannschaft am Wochenende so auf das Feld zu schicken dass sie ihr Herz und die komplette Leidenschaft auf dem Platz lassen wird." Nicht dabei sein wird der gelb-rot gesperrte Arianit Ferati.