Vor Spiel gegen Aue: SVW-Trainer Rehm mit flammendem Appell

Um das Minimalziel, zur Winterpause über dem Strich zu stehen, zu erreichen, muss der SV Waldhof Mannheim am Samstag gegen Erzgebirge Aue unausweichlich gewinnen. Trainer Rüdiger Rehm zeigte sich betont optimistisch, ließ tief ins Mannschaftsleben blicken – und formulierte einen flammenden Appell. 

Entscheidende "fünf Prozent" – Herrmann fehlt

Zehn Spiele, drei Punkte, null Siege: So verheerend liest sich die Bilanz des Waldhofs aus den vergangenen Partien. Folgerichtig der Platz 18 unter dem Strich. Nur drei Siege konnte Trainer Rüdiger Rehm in den bisherigen 18 Spielen an der Seitenlinie feiern. Klar, dass die Luft langsam eng wird. Viel fehle dem SVW derzeit nicht, meinte Rehm auf der Pressekonferenz vor dem Aue-Spiel – aber doch zu viel. "In der 3. Liga entscheiden eben fünf Prozent, ob du am Ende ein Spiel gewinnst. Diese fünf Prozent sind das, was wir uns vorwerfen müssen", stellte der 45-Jährige klar. Nun treffe die Buwe mit Aue auf eine "abgezockte Mannschaft", sodass ebendieses Prozentteil entscheidend werden dürfe. Entsprechend habe das Team in einer "ordentlichen Trainingswoche" vermehrt "am Abschluss trainiert, was ein Faktor für uns ist." Mit gerade einmal 18 Toren stellt Mannheim die drittschwächste Offensive.

So kam auch unter der Woche verhäuft Kritik am Angriffsspiel auf. Zurecht, wie Rehm befindet. "Das ist ja auch eine Kritik, die wir äußern. Wir sind auch mit dem Offensivspiel nicht zufrieden. Genauso sind wir nicht mit dem Defensivspiel zufrieden", bemängelte der Übungsleiter. Dies betreffe die Spieler "individuell" wie auch allgemeine "Abläufe. Das ist so. Wir müssen gucken, dass wir das verbessern." Umso härter trifft den Waldhof nun, dass mit Jesaja Herrmann (3 Tore) der neben Youngster Okpala gefährlichste Torschütze ausfallen wird. Schon gegen Sandhausen (0:3) fehlte dem SVW jede Durchschlagskraft. Dennoch sei es kein Schritt zurück gewesen, wie Rehm betont. Seine Mannschaft sei "ausgekontert" worden und habe durch einen "Sonntagsschuss" verloren. Dies solle abgestellt werden.

"…kann doch kein Mensch mit leben"

Resignation trete dennoch noch nicht auf. Viel mehr sei dies Gift für Veränderungen, philosophierte der Coach. Ein Endspiel sei die Aue-Begegnung dabei nicht unbedingt. "Es gibt kein Endspiel für mich persönlich. Es geht nur darum, dass wir als Verein erfolgreich sind", war dem Trainer wichtig. Stattdessen gab er eine absolute Leitplanke vor: "Den SV Waldhof wird es immer geben. Und zwar als Drittligaverein. Dafür gilt es, alles auf diesem Platz zu lassen." Dies fordere er auch von den Spielern. Hierbei sollen sie aus negativen Phasen in ihrem Leben schöpfen und feststellen: "'Geil, wir dürfen morgen Fußball spielen. Wir geben Vollgas.'" Den Kopf in den Sand zu stecken, bringe dabei nichts. "Ich habe schon viel Negatives erlebt – auch privat –, aber ich glaube, dass es wichtig ist, positiv nach vorne zu schauen", so Rehm.

Noch sei er "in die Kaderplanung involviert" und wolle dies auch bleiben. "Natürlich sieht man meine Arbeit kritisch. Auch ich sehe meine Arbeit kritisch. Mit dem, was wir gerade an Ergebnissen erzielen, kann doch kein Mensch leben", war ihm bewusst. Ändern könne man dies aber nur in der Zukunft. Entsprechend habe er auch den Spielern offen gelassen, ob sie noch an sich und das Team glauben. "Ich habe meiner Mannschaft auch gesagt: ‚Jeder, der glaubt, wir können Aue nicht schlagen, soll aus diesem Raum gehen!'" Geblieben seien alle. Abschließend formulierte er den Appell: "Wir brauchen diese Jungs auf dem Platz und die Fans, die an uns glauben." Nur so könne schon am Samstag das Ruder gegen Aue, wofür bisher 6.000 Tickets abgesetzt wurden, herumgerissen werden.

   

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