"Vorzeichen sind sehr, sehr klar": RWE erwartet den Spitzenreiter

Die Erfolgsserie von Rot-Weiss Essen ist gerissen. Nach sieben Spielen ohne Niederlage unterlag RWE bei Viktoria Köln mit 0:1, sodass sich die Mannschaft von Uwe Koschinat mitten in der Englischen Woche wieder aufrichten muss. Jetzt kommt der Tabellenführer.
"Gewisse Wut im Bauch zu spüren"
Ausnahmsweise war es nicht Shootingstar Said El Mala, sondern Malek El Mala, der für Viktoria Köln am Mittwochabend den Unterschied im Spiel gegen Rot-Weiss Essen ausmachte. Zum Leidwesen von Uwe Koschinat und seiner Mannschaft. "Es war schon eine gewisse Wut im Bauch zu spüren. Die Spieler sind sehr selbstkritisch mit der Niederlage umgegangen", erklärte der Fußballlehrer nach der 0:1-Niederlage in Köln, die Essens Erfolgsserie im Abstiegskampf beendete, am Freitag. Der Vorsprung vor der Gefahrenzone bleibt bei vier Punkten.
Koschinat wollte seine Spieler schnell wieder aufbauen. "Sie wissen auch, dass wir sowohl persönlich als auch als Gruppe nicht auf dem Niveau der vergangenen Spiele agiert haben", fasste der 53-Jährige zusammen. "Trotzdem habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir hier gegen einen Aufstiegskandidaten gespielt haben und trotz einer schlechteren Leistung von dem Sieg oder Punktgewinn gar nicht so weit entfernt waren." Anders wird die Herangehensweise im kommenden Spiel wohl nicht werden, denn mit Dynamo Dresden hat RWE das nächste Schwergewicht vor der Brust. Auch Koschinat betonte: "Der Spitzenreiter reist an die Hafenstraße. Insofern sind die Vorzeichen sehr, sehr klar."
"Brauchen einen absolut herausragenden Tag"
Auf Ekin Celebi (Sehnenverletzung), Nils Kaiser (Knie-OP), Tobias Kraulich (Gelb-Rot-Sperre), Gianluca Swajkowski (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Manuel Wintzheimer (Aufbautraining nach Syndesmoseanriss) muss der RWE-Coach verzichten. Gerade im Fall von Abwehrspieler Kraulich ein Ärgernis, denn der 25-Jährige war vor der Saison aus Dresden an die Hafenstraße gekommen. "Das Fehlen wird Tobias Kraulich natürlich sehr wurmen. Gegen seinen Ex-Klub will man immer spielen", war sich Koschinat sicher.
Nun müssen es andere Spieler richten – und zwar im Kollektiv. "Wir brauchen in allen Teilbereichen einen absolut herausragenden Tag", gab Koschinat vor und warnte vor der SGD: "Wenn man sie spielen lässt, dann sind sie nur schwer zu bezwingen. Es kommt eine Top-Mannschaft an die Hafenstraße." Dass die Essener die Klubs in der oberen Tabellenhälfte ärgern können, hatten sie in den vergangenen Wochen bereits gezeigt. Selbst, wenn das nicht immer ein Augenschmaus war. "Wir haben davor echt viele Spiele gewonnen, wo gegnerische Trainer gesagt haben, dass das Ergebnis ungerecht war. Jetzt war es vielleicht umgekehrt", so Koschinat nach dem Viktoria-Spiel. Mit über 19.000 Zuschauern ist das Stadion an der Hafenstraße ausverkauft, aus Dresden werden 2.500 Fans anreisen.