Vujanovic sucht noch seinen Weg
Beim FC Hansa Rostock befasste man sich vor der Saison ausführlichst mit der Zusammenstellung des Kaders für die 3. Liga. Dies war nötig geworden, da nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga viele Spieler keinen Vertrag für die 3. Liga besaßen und den Verein somit verlassen haben. Auch im Sturm musste sich natürlich etwas tun: In der Abstiegssaison konnte keiner der Stürmer wirklich überzeugen. Mit gerade ein Mal vier Treffern durfte sich Fin Bartels als erfolgreichster Stürmer der letzten Saison beim FCH bezeichnen. Dass die Bilanz alles andere als positiv ist, liegt natürlich auf der Hand. Und so schaute man sich nach einem geeignetem Ersatz um und stieß dabei auf Radovan Vujanovic.
"Für Hansa spielen darf nicht jeder"
Der 28-jährige spielte zu dem Zeitpunkt beim 1. FC Magdeburg in der Regionalliga Nord. Dort galt er als absoluter Leistungsträger: In 64 Spielen für den FCM erzielte er 35 Tore und bereitete 12 weitere vor. Der Wechsel zögerte sich schließlich lange hinaus, da man ihn in Magdeburg nicht einfach ziehen lassen wollte. Im Endeffekt konnte sich der FC Hansa aber die Dienste des gebürtigen Serben sichern. "Als ich gefragt wurde, ob ich zu Hansa kommen möchte, musste ich nicht überlegen. Es ist etwas Besonderes, für diesen Verein zu spielen. Das darf nicht jeder", kommentierte Vujanovic seinen Wechsel im Sommer. Auch die Fans waren – zunächst – angetan von der Treffsicherheit des 28-jährigen. Von "bis zu 20 Toren" war in einem Fan-Forum die Rede.
Bisher nur drei Saisontore
Doch das dieser Wunsch wahrscheinlich nicht realisierbar ist, zeigte sich bereits nach den ersten Wochen. Hansa-Trainer Peter Vollmann schenkte dem Stürmer zwar von Anfang an sein Vertrauen, indem er ihn direkt in die Startelf setzte, doch dieses Vertrauen konnte er nicht zurück geben. In den ersten vier Spielen blieb Vujanovic komplett blass. Erst am fünften Spieltag steuerte er beim 2:0-Sieg gegen Bremen II beide Tore bei. Eine Woche später erzielte er beim 7:2-Sieg gegen Unterhaching sein bis dato letztes Tor.
Vom eigenen Ziel weit entfernt
Je weiter es in die Saison hinein ging, desto klarer stellte sich heraus: wirklich geholfen hat er der Mannschaft bisher nicht. Vom kämpferischen Ansatz kann man Vujanovic sicherlich keinen Vorwurf machen. Aber ein Stürmer wird nun mal an seinen Toren gemessen und da sieht es für ihn bisher sehr mau aus. Von seinem Ziel, zehn Tore in dieser Spielzeit zu schießen, ist er weit entfernt. Dies musste er vor kurzem schließlich auch selber einsehen:
"Ich habe einige schlechte Spiele gemacht"
"Ich habe in den vergangenen vier Jahren immer zweistellig getroffen. Da sind drei Tore für mich, die Mannschaft und den Verein natürlich zu wenig. Ich habe einige schlechte Spiele gemacht, konnte auch kaum Tore vorbereiten, was eigentlich eine Stärke von mir ist. Wenn es nicht läuft, ist es normal, dass man zuerst nervös wird sowie nach und nach das Selbstvertrauen verliert." Man darf also gespannt sein, ob Vujanovic in den kommenden Spielen mehr aus seinen Torchancen macht. Beim gestrigen Spiel gegen Erfurt waren genau diese Chancen da, er vergab sie aber wiederholt.