Vunguidica: "Fühle mich, als würden mir jetzt 100 Kilo fehlen"
Mit einem nie gefährdeten 3:0-Sieg schoss sich der SV Wehen Wiesbaden am Samstag aus seinem Formtief. Die Gäste aus Elversberg, die 2014 noch ohne einen einzigen Auswärtspunkt sind, schafften es nicht, den Hausherren wirklich gefährlich zu werden. Durch das frühe Tor von Niels-Ole Book (4.) konnten die Gastgeber frei aufspielen und kamen durch Marcus Mann (54.) und Jose Pierre Vunguidica (78.) in der zweiten Halbzeit zum verdienten Endstand. Bereits in den ersten Minuten erzeugten die Hausherren Druck auf das SVE-Gehäuse. Die Gäste kamen nicht so richtig ins Spiel und mussten schon in der vierten Minute den ersten Gegentreffer durch Nils-Ole Book hinnehmen, der nach einer schönen Flanke von Martin Röser per Kopf zur Führung traf.
"Das ist ein gutes Gefühl“
Book freute sich auch über sein Kopfballtor, denn allzu häufig kommt das bei ihm nicht vor: "Ich glaube ich habe noch nie ein Kopfballtor gemacht und dass wird so schnell auch nicht mehr passieren“, schmunzelte der Torschütze gegenüber dem vereinseigenen You-Tube-Kanal. Doch auch nach der Führung gab sich der SVWW nicht zufrieden und spielte immer weiter nach vorne. Dadurch kamen die Hessen auch zu zahlreichen Chancen und der sehr gut aufspielende Jose Pierre Vunguidica hätte alleine das Ergebnis noch höher schrauben können. Der angolanische Nationalspieler war in dieser Partie einfach überall zu finden. Er erarbeitete sich die Bälle im Mittelfeld und tauchte trotzdem immer wieder brandgefährlich vor SVE-Keeper Kenneth Kronholm auf. Vunguidica musste aber bis zur 78. Minute warten, bevor er endlich sein Tor erzwingen konnte. Nach einem sauber ausgespielten Konter stand Wiesbadens Mittelstürmer alleine vor Kronholm und versenkte den Ball sicher links im Eck. Dem Stürmer fiel durch den Treffer ein riesiger Stein vom Herzen: „Ich fühle mich jetzt viel leichter, als würden mir jetzt 100 Kilo fehlen. Das ist ein gutes Gefühl.“
Kienles Umstellungen gingen auf
Außerdem konnte die Kienle-Truppe die Änderungen in der Aufstellung sehr gut umsetzen und verschaffte dem Trainer einen zufriedenen Arbeitstag. Kienle sagte: "Wir sind natürlich sehr zufrieden und kamen gut ins Spiel. Das 2:0 war eine Erlösung für uns und hinten raus haben wir richtig guten Fußball gespielt.“ Der Elversberger Trainer Dietmar Hirsch wusste dagegen nicht, warum sich seine Mannschaft im Gegensatz zur letzten Partie so harmlos präsentierte: „Heute fehlen mir die Worte. Wir haben alles falsch gemacht, waren nicht kompakt, nicht aggressiv. Wir haben keine vernünftigen Zweikämpfe geführt und so kann man hier nichts mitnehmen. Ich bin ein bisschen ratlos.“ Für den SV Wehen Wiesbaden war das Spiel Balsam für die geschundene Seele. Nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen konnte die Truppe endlich wieder gewinnen.
FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi