Wachsmuth schlägt Alarm: "So gewinnen wir kein Spiel mehr"

Beim FSV Zwickau schrillen wegen des Sinkflugs in Richtung Abstiegszone die Alarmglocken. Sportchef Toni Wachsmuth ging nach der schon vierten Heimpleite nacheinander mit 1:2 gegen den zuvor noch sieglosen 1. FC Kaiserslautern trotz häuslicher Quarantäne ebenso hart mit den Schwänen ins Gericht wie Trainer Joe Enochs.

"Das geht so nicht"

"Jeder sollte sich hinterfragen“, mahnte Wachsmuth im Onlineportal "Tag24" nach der "schlechtesten Saisonleistung" der Westsachsen bei der zweiten Niederlage in Serie und schimpfte: "Was wir gezeigt haben, geht so nicht. Wir erlauben uns zu viele Fehler. Mit solchen Leistungen gewinnen wir kein Spiel mehr." Auch Enochs forderte von seiner Mannschaft eine Besinnung auf ihre Qualitäten. "Wir müssen dahin zurückfinden, was uns stark macht. Dann sind wir nur schwer zu schlagen – sonst aber bekommen wir Riesenprobleme“, orakelte der Coach auf der Pressekonferenz nach Spielschluss.

Die Schwierigkeiten zeichnen sich in der Tabelle auch schon zusehends ab. Durch die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen, die Marco Schikora (77.) mit seinem Ausgleichstreffer nicht verhindern konnte, halbierte sich Zwickaus Vorsprung auf die Abstiegsplätze vor dem Gastspiel am Samstag bei Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden mit einem Schlag auf gerade mal noch zwei Punkte. "Obwohl wir nach dem 0:1 die Moral für das 1:1 gezeigt haben, hatten wir nicht die Qualität, einen Punkt zu behalten oder sogar noch einen Sieg zu holen", konstatierte Enochs trocken. Seine Enttäuschung hielt sich nur aus einem Grund in Grenzen: "Wir waren nicht gut.“

Enochs will "Mannschaft nie in die Fresse hauen“

Dennoch mochte Enochs seine Spieler aufgrund seiner Überzeugung vom Potenzial des Teams im "MagentaSport"-Interview nicht generell in den Senkel stellen. "Ich werde die Mannschaft nicht zerreißen, das hat sie nicht verdient. Meine Devise ist nie, der Mannschaft in die Fresse zu hauen." In seiner Detailkritik war der Kalifornier indes auch schon deutlich genug: "Wir spielen zu kompliziert und nicht zielstrebig genug. Wir spielen zu viel quer, die Abwehrspieler haben den Ball nur hin und her gespielt. Wir hatten viel zu wenige gute Aktionen."

Wachsmuth kam in seiner Analyse zu weiteren ernüchternden Erkenntnissen. "In nahezu jeder Situation kommen wir zu spät, gehen nicht in die Zweikämpfe, pressen nicht früh genug und sind im Umschalten viel zu pomadig. Wir erlauben uns zu viele Fehler, die beiden Tore waren vollkommen vermeidbar, und selbst kommen wir so gut wie gar nicht zu Chancen", meinte der 33-Jährige. Auf der Suche nach Gründen für die Mangelleistung stocherte der Ex-Profi wie Enochs offenkundig zunächst noch im Nebel. Wachsmuth wusste vor dem Einstieg in die Vorbereitung auf das Spiel in Wiesbaden zumindest eines: "So kann es nicht weitergehen.“

   

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