Wahnsinn auf dem Betze: Lautern und Köln trennen sich 3:3
In einer hochklassigen Begegnung trennen sich der 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Köln am Montagabend 3:3. Nachdem die Kölner früh mit 2:0 in Führung lagen, bissen sich die Roten Teufel zurück in die Begegnung und sahen schon wieder wie der sichere Sieger aus, bevor Bone Uaferro in der Nachspielzeit noch für den letztlich verdienten Ausgleich sorgte.
Köln geht früh in Front – Kaiserslautern beißt sich zurück
17.588 Zuschauer waren zum Montagsspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Köln auf den Betzenberg gekommen und verliehen ihrem Ärger über die Spielansetzung in Form eines gellenden Pfeifkonzerts von Beginn an Ausdruck. Das Spiel selber hatte in der Anfangsphase hingegen Applaus verdient, da beide Mannschaften munter nach vorne spielten und direkt zu einigen Chancen kamen. Gerade Kaiserslautern war durch Julius Biada (3.) und Christoph Hemlein (7.) zweimal nah an der frühen Führung dran, die dann aber ausgerechnet die Gäste erzielten. Maik Kegel leitete mit einem langen Pass einen Konter ein, den Moritz Hartmann auf den rechts durchstartenden Robin Scheu weiterleitete und der Mittelfeldspieler schloss erfolgreich zum 1:0 für die Gäste ab (9.).
Die Roten Teufel wirkten geschockt, kamen in der Folge einzig durch Timmy Thiele noch einmal zu einer Möglichkeit, wobei der Stürmer nicht mehr vor Nikolai Rehen im Kölner Tor an den Ball kam (18.). Und plötzlich stand es 2:0 für die Gäste: Jan-Ole Sievers irrte nach einer Flanke von Hamdi Dahmani etwas wirr durch seinen Strafraum und wurde vom ehemaligen Bundesligaspieler Hartmann düpiert, der den Ball mit links annahm, einen Haken schlug und dann mit rechts zu seinem zweiten Saisontreffer einschob (31.). Ein weiterer Nackenschlag für den FCK, der aber beinahe im Gegenzug ins Spiel zurückfand. Hemlein ließ einen Ball von Hendrick Zuck durch die eigenen Beine zu Thiele durch und der Neuner schloss eiskalt ab (35.). Jetzt war richtig Stimmung in der Bude, erneut Thiele (36.) und Hemlein (39.) hatten die Chance zum 2:2, das ausgerechnet der ehemalige Fortuna Biada erzielte (44.). Mithilfe bekam Biada dabei von Rehnen, der einen Kopfball von Kevin Kraus nicht festhalten konnte und das Spielgerät direkt vor die Füße des Stürmers kullern ließ. Danach pfiff Schiedsrichter Robert Schröder zur Halbzeit und beendete damit einen turbulenten ersten Spielabschnitt.
Hartmann verschießt Elfmeter – Uaferro kontert Bergmann
Die zweite Hälfte versprach ähnlich spannend zu werden wie der Beginn der Partie, wobei Kaiserslautern, ohne den angeschlagenen Biada zurück aus der Kabine gekommen, jetzt am Drücker war. Zuck versuchte es mit einem Distanzschuss, den Rehnen nach vorne prallen ließ und das Leader im Nachfassen gerade noch vor dem heranstürmenden Thiele erreichte (51.). Köln hingegen setzte wieder vermehrt auf Konter und hätte nach einer Stunde erneut in Führung gehen müssen. Doch Hartmann vergab frei vor Sievers (59.), bekam aber vier Minuten später die nächste Chance: Lukas Gottwalt foulte Kwame Yeboah im Strafraum und Hartmann trat zum fälligen Strafstoß an. Allerdings zielte der Stürmer zu hoch und haute den Ball auf die Tribüne (63.).
Der vergebene Elfmeter befeuerte anschließend wieder die Gastgeber und erneut stand Rehnen im Mittelpunkt. Erst klärte der 21-Jährige gegen Mads Albaek stark zur Ecke, bei der er dann bei einem Kopfball von Zuck aber Glück hatte, dass der Ball von seinem Körper nicht ins Tor sprang (72.). Sievers hielt anschließend per tollem Reflex gegen Scheu (80.), verletzte sich dabei aber am Handgelenk und musste bis zum Spielende auf die Zähne beißen. In der Schlussphase kamen dann nochmal die Pfälzer, der eingewechselte Theodor Bergmann scheiterte an Rehnen (84.) und traf dann per Freistoß aus 25 Metern zur 3:2-Führung – Spiel gedreht (88.). Doch damit nicht genug, das letzte Wort in einem turbulenten, mitreißenden Spiel hatten wieder die Gäste. Eine Ecke in der Nachspielzeit brachte Boné Uaferro im Nachschuss zum 3:3 im Tor unter (90. +1) und sorgte so für den Schlusspunkt. Am Ende können die Kölner mit diesem Unentscheiden besser leben als die Lauterer, die damit weiter im Tabellenkeller der Liga stecken bleiben (Platz 17) und auf den zweiten Sieg seit dem 1. Spieltag warten.