SVW-Geschäftsführer: Annullierung "wäre Schlag ins Gesicht“

Unbelastet von finanziellen Problemen durch die Corona-Krise bei anderen Klubs hat sich Waldhof Mannheim auch schon auf einen Saisonabbruch und die damit verbundenen Fragen eingestellt. Für das "Worst case“-Szenario leiten die Kurpfälzer als momentaner Tabellenzweiter entschlossen Ansprüche auf den Aufstieg in die zweite Liga ab.

"Dann ist es halt so"

"27 Spieltage sind absolviert, also über 70 Prozent der Saison. Wer da oben steht, hat es am Ende des Tages auch verdient, oben zu stehen. Ob es ein Punkt oder ein Tor Differenz ist – dann ist es halt so“, begründete SVW-Geschäftsführer Markus Kompp im Mannheimer Morgen die Haltung seines Klubs und fügte bestimmt hinzu: "Wir dürfen nicht wegen des Coronavirus den Fehler machen, die bisher geleistete sportliche Arbeit zu annullieren. Das wäre ein Schlag ins Gesicht aller Beteiligten.“

Kompp begründete seine Position mit sportlichen Aspekten: "Man stellt meine Aussagen gerne als von persönlichen Interessen geleitet dar. Ich würde aber genauso argumentieren, wenn wir auf Platz vier stünden.“ Glücklicherweise fiele die Entscheidung an anderer Stelle, ob die momentane Tabelle eingefroren würde, "aber natürlich ist dann unser Interesse, dass es auch Aufsteiger geben muss":

Zahlungsunfähigkeit droht nicht

Zeit für derartige Überlegungen hat Kompp aufgrund der soliden Finanzlage der Waldhöfer. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten ist Mannheim durch die Spielpause nicht existenziell bedroht. "Wir sind gut aufgestellt, wir haben keinen Druck, es droht keine Zahlungsunfähigkeit, die Liquidität ist gewährleistet“, stellte Kompp klar: "Wir werden die Krise überstehen, da sind wir uns sicher. Das ist eine komfortablere Situation als bei anderen Vereinen."

Ohne die Heimspiele bis zum Ende der Saisonunterbrechung frühestens am 30. April wird dem Aufsteiger ein hoher sechsstelliger Betrag in der Kasse fehlen. Das Defizit will der Klub durch die Beantragung von Kurzarbeitergeld für seine Spieler und Angestellten spürbar reduzieren.

Das Angebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für bedrohte Vereine für Unterstützung durch Kredite wollen die Mannheimer laut Kompp nicht annehmen. "Ich finde es falsch, wenn die Fußballvereine jetzt anfangen, nach fremder Hilfe zu rufen."

   

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