Waldhof Mannheim: Schiedsrichter-Wut und Sorge um Diring

Nach dem 0:0 gegen Eintracht Braunschweig wartet Waldhof Mannheim nun schon seit über 400 Minuten auf ein Tor vor heimischer Kulisse. Kurz vor Schluss wäre es beinahe soweit gewesen, als Maurice Deville frei durch war, dann allerdings gefoult wurde. Dass der Elfmeter-Pfiff ausblieb, führte zu harscher Kritik. Derweil sorgt sich der Aufsteiger um Dorian Diring.

"Wer das nicht sieht, unglaublich"

Trainer Bernhard Trares war nach Schlusspfiff mächtig sauer – und ließ seinem Frust im Interview mit "Magenta Sport" freien Lauf: "Wer das nicht sieht, unglaublich. Er macht ihn ja sonst rein. Bei aller Liebe, das geht nicht. Das ist ein 1000-prozentiger Elfer." Was war passiert? Es lief bereits die 90. Minute, als Maurice Deville durch ein feines Zuspiel von Arianit Ferati in Szene gesetzt wurde. An Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic war Deville bereits vorbei, als er zu Fall ging. Fejzic hatte Deville am Fuß getroffen, den Ball spielte der Braunschweiger nicht – das zeigten die TV-Bilder deutlich. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe gab den eigentlich fälligen Elfmeter nicht.

"Ein Bundesliga-Schiedsrichter sollte sowas schon sehen. Ich habe keine Worte mehr", wütete Trares. "Das ist jetzt der dritte, vierte Elfmeter, der uns nicht gegeben wurde." In der Tat war es bereits der dritte Strafstoß, der dem Aufsteiger in dieser Saison verwehrt wurde. "Er trifft mich am Fuß. Mehr Elfmeter geht nicht", hatte auch Deville gegenüber dem "Mannheimer Morgen" eine klare Meinung zu der Szene. Fejzic sah die Situation derweil etwas anders und sprach davon, den Ball gespielt zu haben: "Mein Gefühl ist, dass ich ihm gegen den Fuß schieße und dann stolpert er einfach über meinen Fuß." Die Fernsehbilder zeigen etwas anders. 

Kreuzbandriss bei Diring?

Während die Eintracht mit der Nullnummer gut leben konnte, ist der Punkt für den SV Waldhof angesichts des starken Auftritts zu wenig. "Wir sind natürlich enttäuscht, denn wir waren das bessere Team", haderte Gianluca Korte. "Es ärgert uns, dass wir nicht gewonnen haben." Dabei lag der Ball nach 76 Minuten sogar im Tor: Kevin Koffi hatte nach einer Freistoßflanke von Ferati eingenetzt. Doch weil er dabei die Hand zur Hilfe nahm, gab Gräfe den Treffer zurecht nicht. Damit muss Koffi weiterhin auf seinen langersehnten ersten Saisontreffer warten. Neben allem Ärger über den nicht gegebenen Elfmeter in der 90. Minute fand Trares aber auch anerkennende Worte: "Es war ein unglaubliches Spiel meines Teams. Das war in der zweite Halbzeit ein echtes Powerplay".

In Sorge ist der Aufsteiger indes um Dorian Diring, der nach 22 Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz musste. Zuvor hatte er sich nach einem Foul von Braunschweigs Bernd Nehrig das Knie verdreht und war liegengeblieben. Der erste Verdacht kurz nach Spielende: Kreuzbandriss. Es wäre ein echter Schock für den Waldhof. "Wir müssen die MRT-Untersuchung am Montag abwarten", sagte Trares und hofft, "dass es nur eine Bänderverletzung ist." Sollten sich die Befürchtungen jedoch bestätigen, würde Diring wohl ein halbes Jahr lang ausfallen. Der 27-Jährige wäre nach Markus Scholz (Kreuzbandriss) und Valmir Sulejmani (Syndesmosebandriss) dann bereits der dritte Spieler, der sich in dieser Saison schwer verletzt hätte. Zu ersetzen ist Diring angesichts von vier Toren und neun Vorlagen kaum. Unter dem Strich ein bitterer Nachmittag für Mannheim. Am kommenden Samstag geht es zum Auswärtsspiel nach Zwickau, ehe Chemnitz zum Abschluss des Jahres im Carl-Benz-Stadion gastiert.

   

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