Waldhof Mannheim wohl gerettet: "Anstrengend für den Kopf"

Vollkommen realisiert hatte Patrick Glöckner den faktischen Abschied des SV Waldhof Mannheim von allen Abstiegssorgen auch einige Minuten nach dem 3:2-Erfolg über Kellerkind VfB Lübeck noch nicht. Nur langsam fiel die Anspannung vom Coach ab.

"Kein Spiel für schwache Nerven"

"Ich bin noch im Tunnel", beschrieb Glöckner am "MagentaSport"-Mikrofon nach dem entscheidenden Schritt zum unerwartet fraglich gewordenen Klassenerhalt sein aufgewühltes Seelenleben und ließ auch seine mentale Belastung durch die nicht ungefährliche Ausgangsposition vor der Begegnung erkennen: "Das Spiel war extrem anstrengend für den Kopf und kein Spiel für schwache Nerven." Das Duell mit dem Aufsteiger sollte allerdings für den Rest der ausklingenden Saison die letzte Zitterpartie für den Coach und die Buwe gewesen sein. Durch nunmehr sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen ohne Niederlage und bei acht Zählern Vorsprung auf die Gefahrenzone dürfte Mannheim in den letzten sechs Runden nicht einmal mehr theoretisch mit dem Kampf gegen den Abstieg zu tun bekommen.

In seinem Fazit brachte Glöckner die Bedeutung des Erfolgs trotz eines frühen Rückstands schon nach sechs Minuten auch ohne größere Umschweife auf den Punkt. "Für uns war das Ergebnis das Allerwichtigste", erklärte der Ex-Profi auf der Pressekonferenz. Aus Glöckners Sicht hatte der Waldhof in der wichtigen Partie das notwendige Spielglück auf seiner Seite. "Wir konnten relativ schnell antworten und dann auch noch mit einem Doppelschlag. Das ist dann extrem anstrengend für den Gegner aus solch einer moralischen Position heraus weiter Vollgas zu geben: Das hat uns in die Karten gespielt", analysierte Mannheim Trainer die bereits vorentscheidende Wende durch die Treffer von Dominik Martinovic (18.) und Dennis Jastrzembski (20.). Zusätzliche Fortune hatten die Platzherren auch eine Minute vor der Pause beim Pfiff für einen umstrittenen Handelfmeter zu ihren Gunsten, den Martinovic zu seinem elften Saisontor und gleichzeitig auch schon zur Entscheidung nutzte. Bis zum Abpfiff jedoch traute Glöckner dem Braten noch nicht. "Durch den Anschlusstreffer wurde es am Ende nochmal brutal eng."

"Haben an uns geglaubt und den Biss behalten"

Das Kontrastprogramm zu Glöckners Sorgen lieferte nach Spielschluss Martinovics demonstratives Selbstbewusstsein. "Ein Lob an die Mannschaft. Es war geil, wie wir das Spiel so schnell gedreht haben. Wir spielen sehr aggressiv in den letzten Spielen", meinte der "Doppelpacker" hochzufrieden und fand die Erklärung für das Mannheimer Lauf auf der mentalen Ebene: "Wichtig ist, dass wir selber an uns geglaubt und den Biss beibehalten haben." Nun will der Waldhof eine Saison voller Schwankungen ordentlich zu Ende bringen und wenigstens noch in die obere Tabellenhälfte klettern. Der erste Schritt in diese Zone wollen Glöckner und seine Spieler am Mittwoch im Südwest-Derby bei Aufsteiger 1. FC Saarbrücken machen.

   

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