Waldhof nach 3:0-Erfolg in Feierlaune: "Wirklich herausragend"
Nach einer – insbesondere im zweiten Durchgang – couragierten und abgezockten Vorstellung schlug der SV Waldhof Mannheim am Samstagnachmittag Türkgücü München verdient mit 3:0. Chefcoach Patrick Glöckner und seine Spieler sprachen im Nachgang von einem "hochverdienten Sieg" und waren stolz auf eine "herausragende" Mannschafts- und Mentalitätsleistung.
"Sind einfach ein Team"
"Was die Mannschaft heute in Sachen Einstellung und Mentalität an den Tag gelegt hat und wie wir es geschafft haben, die Fans mitzunehmen und wie die Fans uns mitgetragen haben – das war schon wirklich herausragend", resümierte ein sichtlich zufriedener und erleichterter Patrick Glöckner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. In den 90 Minuten zuvor hatten seine Mannen dem Team von Petr Ruman alles abverlangt und sich im zweiten Abschnitt der Partie für einen couragierten Auftritt mit drei Toren belohnt.
Ausschlaggebend für die mannschaftlich geschlossene Leistung sah Matchwinner Dominik Martinovic gegenüber der "Telekom" vor allem darin begründet, dass "wir einfach ein Team sind. Wir machen viel auch außerhalb vom Platz, gehen oft miteinander Essen, und das sieht man dann auch im Spiel". Entscheidend sei neben einem "super Pressing" vor allem die konsequente Arbeit gegen den Ball gewesen, bei der "unsere Defensive beim ersten Stürmer beginnt. Wir ackern füreinander", so der 24-Jährige weiter.
Fehlende "Zielstrebigkeit" in Durchgang eins
In ein ähnliches Horn blies auch Martinovics Übungsleiter nach dem Spiel: "Natürlich wollen wir immer unter Beweis stellen, dass wir eine gute Offensive haben. Mit der Null hinten haben wir heute aber auch gleichzeitig bestätigt, dass wir defensiv in der Saison deutlich solider geworden sind und die Kompaktheit gegeben ist, sodass die Offensive überhaupt ihre Wucht ausleben kann." In der Tat hatte der Mannheimer Defensivverbund über die kompletten 90 Minuten gesehen fast keine einzige nennenswerte Torchance der Gäste zugelassen, einzig und allein Kuhns harter Abschluss in der achten Spielminute zwang Buwe-Keeper Königsmann zu einer Glanzparade.
"Das macht einfach Spaß", frohlockte Glöckner. Anlass zu Kritik sah der Fußballlehrer nur in der fehlenden Zielstrebigkeit im ersten Durchgang. "Am Anfang waren wir meiner Meinung nach nicht so zielstrebig zum Tor hin, hatten zwar auch in der ersten Halbzeit schon die eine oder andere gute Kontermöglichkeit, die wir aber einfach nicht gut ausgespielt haben", so Glöckner, dem aber vor allem imponierte, dass "wir bei den Temperaturen das Spiel vernünftig angenommen haben und wussten, dass wir in Sachen Lauf-und Kampfbereitschaft über unseren Schatten springen müssen."
Lebeau jubelt mit Batman-Maske
In den zweiten 45 Minuten hingegen sah der 44-Jährige deutlich fokussiertere Kurpfälzer, die ihre "Chancen konsequent nutzen" konnten und die "im Grunde alles das gezeigt haben, was du im Fußball brauchst". Gemeint waren damit die Entstehungsmomente der eigenen Treffer. Zunächst hatte Martinovic nach einer Schnatterer-Ecke wuchtig eingenetzt (68.) und rund fünf Minuten später Teamkollege Boyamba den zweiten Treffer des Tages mustergültig aufgelegt (73.), ehe Lebeau bereits in der Nachspielzeit das Ergebnis auf 3:0 hochschraubte (90.+2) – inklusive Aubameyang-Gedächtnisjubel mit Batman-Maske. "Der Junge ist einfach nur – positiv – verrückt", lachte Martinovic entsprechend über den außergewöhnlichen Torjubel seines Mitspielers, den er am liebsten schon am kommenden Samstag wieder mitzelebrieren würde.
Dann nämlich trifft der SV Waldhof Mannheim im Südwestderby auf den 1. FC Kaiserslautern. Während Waldhof-Coach Glöckner "natürlich klar ist, was da auf uns zukommt" und er das – angesichts von neun Punkten aus den letzten vier Pflichtspielen – neu gewonnene Selbstvertrauen nutzen will, "um die volle Wucht zu entfachen", verspricht Martinovic: "Wir werden hundert Prozent geben. Wir wollen unseren Fans etwas bieten und da wird es keine halben Sachen geben. Wir geben Vollgas!"