Waldhof nur noch Mittelmaß: "Über nichts anderes mehr sprechen"
Tabellenplatz acht und bereits zehn Punkte Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz: Statt wie erhofft oben mitzuspielen, steckt Waldhof Mannheim nach dem ersten Drittel der Saison im Mittelfeld fest – und will sich vorerst auch mit nichts anderem beschäftigen.
Aufstieg vorerst kein Thema mehr
Neunter, Achter, Fünfter: Seit dem Drittliga-Aufstieg vor drei Jahren spielte Waldhof Mannheim stets oben mit und schob sich in der Tabelle jede Saison ein Stückchen weiter nach vorne. In dieser Spielzeit soll nun der Aufstieg gelingen, das machten die Verantwortlichen im Sommer mehrmals klar. Und auch Trainer Christian Neidhart hatte unmissverständlich gesagt: "Mittelfeldgeplänkel ist nicht mein Ding." Genau das ist nach der ersten Heim-Niederlage nun jedoch der Fall. Als Achter liegen die Kurpfälzer bereits zehn Zähler hinter Rang zwei, Tabellenführer SV Elversberg ist gar schon auf zwölf Punkte enteilt.
Vom Aufstieg träumen die Mannheimer daher vorerst nicht mehr. "Jetzt sind wir im Mittelfeld angekommen. Über alles andere müssen wir nicht reden", machte Marc Schnatterer im "Mannheimer Morgen" deutlich. Neidhart vermochte dem nicht zu widersprechen ("Es ist, wie es ist") und schob hinterher: "Mittelmaß ist scheiße." Der 54-Jährige weiß: "Wir werden unseren Zielen im Moment nicht gerecht, und dann ist eben der Trainer verantwortlich. Diese Verantwortung nehme ich aber auch an und wir werden trotzdem vernünftig weitermachen."
Weiter Rückendeckung für Neidhart
Während einige Fans die Trennung vom gebürtigen Braunschweiger fordern, steht Sportchef Tim Schork weiter hinter dem Coach: "Es gibt keinen Grund über die Trainerfrage nachzudenken, sondern darüber, warum wir gleich hinten liegen und immer so unterschiedliche Gesichter zeigen." Im Klartext: Der 32-Jährige nimmt die Spieler in die Pflicht. Schnatterer weiß, worauf es nun ankommt: "Jetzt heißt es, kratzen und beißen für die letzten vier Spiele vor der Pause – und vor allem Stabilität reinbringen."
Am Samstag gastiert Dynamo Dresden, das ebenfalls kriselt, im Carl-Benz-Stadion, danach geht es noch gegen Halle (A), Zwickau (H) und Oldenburg (A). Um mit einer guten Ausgangsposition in das neue Jahr zu gehen, sind mindestens sieben bis neun Punkte aus den letzten vier Partien in diesem Jahr eigentlich Pflicht. Andernfalls würde der SVW im Mittelfeld hängenbleiben und hätte womöglich schon zur Winterpause nur noch begrenzte Möglichkeiten, die anvisierten Aufstiegsplätze am Saisonende tatsächlich zu erreichen.