Waldhof trennt sich zum Saisonende wohl von Neidhart
Was sich zuletzt schon angedeutet hatte, soll nun beschlossene Sache sein: Wie "Rheinpfalz" und "Rhein-Neckar-Zeitung" übereinstimmend berichten, trennt sich der SV Waldhof Mannheim zum Saisonende von Trainer Christian Neidhart.
Suche nach Nachfolger läuft bereits
Demnach wird der 54-Jährige am Samstag beim Spiel gegen den MSV Duisburg zum letzten Mal auf der Bank sitzen, ehe der noch bis 2024 laufende Vertrag aufgelöst werden soll. Eine offizielle Bestätigung liegt bislang noch nicht vor. Der "Rheinpfalz" zufolge werden derzeit aber bereits die finanziellen Modalitäten ausgehandelt. Laut dem "Mannheimer Morgen" könnte es auch auf eine fristlose Kündigung hinauslaufen, was dann allerdings eine juristische Auseinandersetzung nach sich ziehen würde. Derweil will die "Rhein-Neckar-Zeitung" erfahren haben, dass sich der Waldhof längst auf der Suche nach einem Nachfolger befinde und diesbezüglich auch schon recht weit sein soll.
Überraschend kommt die Trennung nicht, nachdem Neidhart mit seiner Mannschaft einerseits den Aufstieg verpasst und andererseits vor zwei Wochen in einer Brandrede die fehlende Rückendeckung innerhalb des Vereins angeprangert sowie die Unruhe im Umfeld und die Infrastruktur kritisiert hatte. "Es muss ja auch für uns Trainer Spaß machen für einen Verein zu arbeiten. Leider spüre ich diese Rückendeckung nicht", hatte der der 54-Jährige gesagt, nachdem Fans zuvor lautstark seinen Rauswurf forderten. "Das schüttele ich nicht so eiskalt ab. Das beschäftigt mich. Das ist auch die ganze Saison schon so. Es kam nie wirklich Ruhe rein." Zwar übernehme er Verantwortung für die Leistung der Mannschaft, könne aber nicht "für alles den Kopf hinhalten" und werde nicht der Prügelknabe sein. Nach diesen Aussagen war das Tischtuch zwischen Neidhart und dem Waldhof zerschnitten.
Auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag hatte Neidhart davon berichtet, sich in Gesprächen mit dem Verein zu befinden. Die Frage, ob er in der kommenden Saison noch auf der Bank sitzen wird, "kann ich ehrlicherweise aktuell nicht beantworten, weil es offen ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen". Er schob aber nach: "Wir können uns nicht selber einstellen oder rausschmeißen. Am Ende des Tages sind das Entscheidungen, die ein Verein treffen muss." Und das tat der Waldhof nun offenbar.
Seit Saisonbeginn im Amt
Übernommen hatte Neidhart das Trainerteam zu Saisonbeginn von Patrick Glöckner. Aus den 37 Liga-Spielen unter seiner Leitung holte Mannheim 57 Punkte, was einen Schnitt von 1,54 Zählern bedeutet. Punktetechnisch spielt Mannheim damit die zweitbeste Saison in der 3. Liga, in der Tabelle wird es jedoch maximal zu Platz sieben reichen. Dabei hatten die Mannheimer zu Saisonbeginn den Aufstieg als Ziel ausgerufen. Doch insbesondere in Auswärtsspielen blieb der SVW weit hinter den Erwartungen und konnte nur vier Spiele gewinnen. Auf der anderen Seite ist Mannheim das beste Heimteam.
Im DFB-Pokal erreichte der Waldhof nach einem Sieg gegen Holstein Kiel die zweite Runde, im Landespokal war dagegen bereits im Viertelfinale nach einer Niederlage gegen Viertligist Astoria Walldorf Schluss. Wer den gebürtigen Braunschweiger ersetzen wird, ist noch offen.