Waldhof, Zwickau und Wiesbaden winken Mini-Kulissen
Eigentlich hatten sich Bund und Länder bei Beratungen zuletzt darauf verständigt, dass die Stadien aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante vorerst leer bleiben müssen. Doch neben Berlin und Sachsen-Anhalt gehen auch Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen einen eigenen Weg und lassen Fans zu – wenn auch nur sehr wenige.
Wohl keine Geisterspiele mehr in Sachsen
Sowohl gegen Saarbrücken als auch im Duell mit Tabellenführer Magdeburg musste der FSV Zwickau vor Weihnachten auf Zuschauer in der heimischen GGZ Arena verzichten, nachdem Sachsen als erstes Bundesland bereits Mitte November Geisterspiele beschlossen hatte. Pünktlich zum ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen Viktoria Köln am kommenden Samstag könnten nun zumindest ein paar Besucher zurückkehren.
Der aktuelle Entwurf der Corona-Schutz-Verordnung, die am Mittwoch beschlossen und am Freitag in Kraft treten soll, sieht eine Zulassung von 250 Fans vor. Allerdings ist die Mini-Kulisse an zwei Bedingungen geknüpft: Zum einen muss die Sieben-Tage-Inzidenz in Zwickau unter 1.500 liegen (aktuell 248,1), zum anderen darf die Anzahl der Covid19-Patienten auf Normalstationen sowie auf Intensivstationen in Sachsen die Marke von 1.300 bzw. 420 nicht überschreiten (aktuell 846 und 371). Sollten Zuschauer zugelassen sein, müssten diese zudem die 2G-Regel erfüllen. Die Initiative "TeamSportSachsen" – ein Zusammenschluss von 24 Profisport-Vereinen aus dem Freistaat – übt derweil Kritik an den geplanten Lockerungen und fühlt sich gegenüber anderen Bereichen benachteiligt. Die Initiative fordert 2.000 Besucher im Freien.
Mannheim vor 500 Fans
Auch in Hessen sind 250 Zuschauer erlaubt, entsprechend bleiben dem SV Wehen Wiesbaden Geisterspiele vorerst erspart. Baden-Württemberg lässt "sogar" 500 Fans zu, sodass Waldhof Mannheim (gegen Dortmund II) und Freiburg II (gegen Magdeburg) am kommenden Spieltag nicht komplett vor leeren Rängen spielen müssen. In allen anderen Bundesländern bleibt es dagegen vorerst bei den beschlossenen Geisterspielen, wenngleich weitere Länder mit Lockerungen nachziehen könnten – etwa Bayern.
Ministerpräsident Markus Söder hatte im "Sport1-Doppelpass" am Sonntag Hoffnung auf eine baldige Zuschauerrückkehr gemacht: "Wenn es milder ist, muss man überlegen, ob man nicht vielleicht reagiert." Gemeint ist die Ausbreitung der Omikron-Variante. Die Frage, wie es weitergehe, hänge nun "sehr stark" von der Beurteilung ab, ob Omikron die gleiche Wirkung auslöst wie die Delta-Variante. Derzeit prüfe der Expertenrat der Bundesregierung Daten aus anderen Ländern, die eine weniger große Gefahr nahelegen. "Sollte sich das tatsächlich so herausstellen, dann wird man darüber diskutieren, ob es auch andere Modelle gibt. Die Relation muss ja stimmen, es muss ja angemessen sein. Für den Moment bleiben wir lieber bei der vorsichtigen Variante, weil wir gut damit gefahren sind."