Wanitzek: "Will nächsten Schritt in meiner Karriere machen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht KSC-Leistungsträger Marvin Wanitzek über das Aufstiegsrennen, das Montagsspiel in Würzburg und die Entwicklung der 3. Liga in den letzten Jahren.
[box type="info"]"Nicht schon mit dem Saisonende beschäftigen"[/box]
liga3-online.de: Vor dem Spiel in Würzburg rangiert der KSC auf dem Relegationsplatz, der Vorsprung auf Platz vier beträgt zwei Zähler. Was kann auf dem Weg zurück in die 2. Liga noch schiefgehen, Herr Wanitzek?
Marvin Wanitzek: Wir haben den Aufstieg zwar in der eigenen Hand, sind aber noch längst nicht durch. Noch sind 18 Punkte zu vergeben. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten und dürfen uns nicht schon mit dem Saisonende beschäftigen. Dass in der 3. Liga jedes Spiel schwierig ist, hat man am letzten Wochenende wieder einmal gesehen, als unser Konkurrent Wehen Wiesbaden beim FSV Zwickau 1:2 verloren hat. Unser Fokus gilt ausschließlich unserer nächsten Aufgabe.
Zuletzt gab es ein 4:0 gegen die SpVgg Unterhaching. Dass der Sieg am Ende so hoch ausfällt, war nach der torlosen ersten Halbzeit nicht unbedingt zu erwarten, oder?
Das stimmt. In der ersten Hälfte haben wir zwar gut begonnen, hätten dann aber auch in Rückstand geraten können. Vor allem bei Kontern war Unterhaching mit dem flinken und passstarken Sascha Bigalke extrem gefährlich. Er hat den Ball einige Male gut durchgesteckt, da waren wir unaufmerksam. Auch in der zweiten Hälfte war die Partie lange offen. Erst nach unserem Tor zum 2:0 kam bei uns die nötige Leichtigkeit und Spielfreude. Dass wir dann noch 4:0 gewonnen haben, könnte mit Blick auf das Torverhältnis gar nicht so unwichtig sein.
Unterhaching hat nun seit acht Spielen nicht gewonnen und kein Tor erzielt. Wie sehr überrascht Sie die sportliche Talfahrt der SpVgg?
Mit einer solchen Entwicklung war in der Winterpause auf jeden Fall nicht zu rechnen. Haching war oben dabei und hatte die meisten Tore erzielt. Allerdings fing die Rückrunde für die SpVgg schon denkbar schlecht an, als die ersten beiden Begegnungen witterungsbedingt nicht stattfinden konnten. So dauerte die Vorbereitung zwei Wochen länger und die Mannschaft wusste nicht, wo sie steht. Hinzu kam das Verletzungspech, das bis jetzt angehalten hat. Wenn so viele Leistungsträger ausfallen, kann man das irgendwann kaum noch kompensieren. Außerdem fehlt – so wie gegen uns – das nötige Quäntchen Glück, um aus der Negativspirale herauszukommen.
[box type="info"]"Möchte ich Würzburg nicht zu stark reden"[/box]
Am Montagabend geht es für den KSC mit der Begegnung bei den Würzburger Kickers weiter. Als wie stark schätzen Sie den Gegner ein?
Ich habe schon sehr oft in Würzburg gespielt, auch mit meinem Ex-Team VfB Stuttgart II. Bisher war es immer schwierig, dort zu bestehen. Die Kickers sind ein starker Gegner, der eklig zu bespielen ist. Allerdings möchte ich Würzburg nicht zu stark reden. Wir wissen, was wir können, und wollen den nächsten Sieg einfahren. Ich bin guter Dinge, dass uns das gelingen wird.
Macht es Ihrer Meinung nach einen Unterschied, wenn eine Partie erst montags stattfindet?
Da es unser erstes Montagsspiel in dieser Saison ist, kann ich das nur schwer beurteilen. Allerdings ist es ein Flutlichtspiel – darauf freut man sich als Spieler immer besonders. Dass wir durch den Fan-Boykott bei Montagsspielen auf die Unterstützung einiger unserer Anhänger verzichten müssen, ist verständlich, aber natürlich sehr schade. Unsere Fans kitzeln bei uns die letzten Prozentpunkte heraus und pushen uns enorm.
Sie haben seit 2013 für die U23 des VfB Stuttgart und den KSC 148 Partien in der 3. Liga absolviert. Wie hat sich die Liga in den zurückliegenden sechs Jahren verändert?
Im Großen und Ganzen hat sich die 3. Liga kaum verändert. Damals wie heute ist die Liga kampf- und zweikampfbetont. Um erfolgreich zu sein, ist eine gewisse Härte gefordert. Oft ist es so, dass sich an der Spitze ein bis zwei Teams absetzen, die den Rest weit hinter sich lassen. In der letzten Saison waren das der 1. FC Magdeburg und der SC Paderborn, die absolut verdient aufgestiegen sind. Diesmal hat es bisher nur der VfL Osnabrück geschafft, sich ein Polster zu erspielen. Wir wollen bestenfalls noch nachziehen.
Ist der Wunsch nach dem Sprung in die 2. Bundesliga bei Ihnen Jahr für Jahr größer geworden?
Das kann man schon so sagen. Ich will mit dem KSC jetzt unbedingt hoch und den nächsten Schritt in meiner Karriere machen.