"War ansprechbar und hatte die Augen offen": 1860-Sorgen um Lang

Mit dem 3:2 beim 1. FC Saarbrücken hat 1860 München am Samstag seine Negativserie beendet, doch der erste Erfolg in der 3. Liga überhaupt gegen den FCS rückte direkt mit Schlusspfiff in den Hintergrund, nachdem Niklas Lang nach einem Zusammenprall regungslos liegengeblieben war. Beim Abtransport war er aber ansprechbar.

Mit Schreiber zusammengeprallt

Es lief bereits die sechste Minute der Nachspielzeit, als der FCS nochmal einen Eckball zugesprochen bekam. Auch Keeper Tim Schreiber war mit aufgerückt, ging dann per Flugkopfball zum Spielgerät und prallte dabei mit Niklas Lang zusammen, der ebenfalls mit dem Kopf zum Ball gegangen war. Während Schreiber sofort wieder aufstehen konnte, blieb Lang mit dem Schlusspfiff regungslos liegen. Sofort erkannten seine umstehenden Mitspieler die Situation und riefen eilig medizinische Versorgung herbei. Morris Schröter rannte gar auf eine Tribüne hoch und forderte den Rettungsdienst auf, Unterstützung zu leisten. Zu diesem Zeitpunkt war parallel bereits ein Sanitäter auf den Platz geeilt, um Lang zu versorgen. Auch ein Mannschaftsarzt der Saarbrücker leistete Erste Hilfe. Derweil wurden Fahnen und große Planen auf den Platz getragen, mit denen ein Sichtschutz aufgebaut wurde. Nach bangen Minuten konnte Lang unter dem Applaus der Zuschauer und Sprechhören aus dem Gästeblick schließlich mit einer Trage vom Platz gebracht werden. Direkt danach ging es ins Krankenhaus, wo er nun untersucht werden soll.

Nähere Einzelheiten konnte Trainer Maurizio Jacobacci unmittelbar nach Spielende noch nicht nennen, berichtete aber, dass Lang beim Abtransport ansprechbar gewesen sei und die Augen offen gehabt habe. "Er wusste aber nicht mehr, wo er sich befand und wie das Spiel ausgegangen ist. Ich hoffe sehr, dass er nichts Gravierendes hat." Auch Kapitän Jesper Verlaat war nach Spielende sichtlich mitgenommen: "Das war erstmal ein Schock, der das Spiel überschattet hat. Das sind unschöne Momente, die man nicht erleben will." Unmittelbar nach dem Zusammenprall sei Lang nicht ansprechbar gewesen, jedoch hätten alle Beteiligten schnell reagiert. "Dafür ein Riesendankeschön, auch an den Doc von Saarbrücken." Für Jacobacci stand Langs Einsatz in der Nachspielzeit indes symbolisch für den Einsatz, den sein Team an den Tag gelegt hatte: "Er hält den Kopf da hin, wo andere nicht mal den Fuß hinhalten würden." Wenn auch mit ungutem Ende. Schon am Abend konnte Lang das Krankenhaus aber wieder verlassen und zusammen mit der Mannschaft die Rückreise nach München antreten.

"Großer Stein vom Herzen gefallen"

Trotz der Sorgen um Lang war beim Trainer ob des Erfolgs beim FCS "ein großer Stein vom Herzen gefallen", wie Jacobacci preisgab. "Die Jungs haben sich für eine solide Leistung belohnt und die nötige Entschlossenheit an den Tag gelegt, den Sieg nach Hause bringen zu wollen." Schon früh im Spiel hatten die Löwen die Weichen durch einen Doppelpack von Schröter (3. / 16.) eigentlich auf Sieg gestellt, ehe der FCS kurz vor der Pause binnen drei Minuten zum Ausgleich kam. Doch anders als in den letzten beiden Spielen, als 1860 jeweils einen Last-Minute-Gegentreffer hinnehmen musste, waren es nun die Löwen selbst, die spät durch einen Kopfballtreffer von Lang zuschlugen (83.). "Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass nichts passiert ist und wir unsere Chancen noch bekommen", berichtete Jacobacci – und sollte damit Recht behalten.

"Aufgrund der 90 Minuten ist der Sieg verdient, wir haben enorm viel investiert." Man habe gesehen, zu was seine Mannschaft fähig ist, sagte der Schweizer und sprach ihr ein "großes Lob" aus. "Saarbrücken hat uns alles abverlangt, aber wir haben das gespielt, was wir spielen wollten." Über die beiden Gegentore wird allerdings noch zu reden sein. "Da haben wir uns nicht clever angestellt, die Tore sollten so nicht fallen." Verlaat sah das ähnlich, meinte aber: "Am Ende ist es scheißegal. Wichtig ist, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben." Nun gelte es, "dass wir diese Mentalität jede Woche auf den Platz bringen". Nach dem Landespokalspiel beim FC Pipinsried am kommenden Samstag kommt es in zwei Wochen zum Duell mit der SpVgg Unterhaching. Ob auch Niklas Lang dann schon wieder dabei sein wird, ist offen.

   

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