Warmer Empfang für Frahn bei Rückkehr nach Babelsberg
Die Rückkehr von Ex-CFC-Stürmer Daniel Frahn zum SV Babelsberg hatte am Freitag hohe Wellen geschlagen. Bei seinem ersten Spiel am Sonntag wurde der 32-Jährige aber freundlich empfangen – zumindest vom Babelsberger Anhang.
Freundlichen Rufe
Ein Stürmer, der wegen seiner mutmaßlichen Nähe zu Rechtsextremen in Chemnitz gekündigt worden war, wechselt zu einem Verein, der sich gegen Rechtsextremismus einsetzt: Das passt für viele nicht zusammen, entsprechend deutlich waren die Reaktionen in den sozialen Netzwerken ausgefallen, nachdem der Wechsel bekannt wurde. "Was ist los mit euch? Schämt euch! Nazis raus", war unter anderem zu lesen. Einige Mitglieder des SV Babelsberg kündigten zudem an, ihre Mitgliedschaft zu kündigen.
Der Empfang im Karl-Liebknecht-Stadion der Brandenburger beim Heimspiel am Sonntag gegen die BSG Chemie Leipzig fiel dagegen deutlich freundlicher aus, wie der "Tagesspiegel" berichtet. Demnach sei Frahn mit freundlichen Rufen und vereinzelt sogar stehenden Ovationen begrüßt worden. Nur wenige sollen sich abwertend geäußert haben.
"Daniel Frahn – Heim ins Reich"
Deutlich schärfer war der Tonfall unter den mitgereisten Leipzig-Fans, die mit den Babelsberger Anhängern sonst eng verbunden sind. Als Frahn in der Schlussviertelstunde eingewechselt wurde, seien ihm ein gellendes Pfeifkonzert sowie "Nazi-Sau"-Rufe entgegen geschallt. Zudem präsentierten der Chemie-Anhang Spruchbänder wie "Ein Fußbreit den Faschisten", "Im Abstiegskampf ist jedes Mittel rechts" und "Daniel Frahn – Heim ins Reich".
Frahn, der die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte als "sehr, sehr angenehm" empfand, betonte gegenüber der Zeitung: "Ich weiß, dass es viele Kritiker gibt – auch zu Recht. Ich hoffe aber, dass diese Leute mir die Chance geben zu beweisen, wer Daniel Frahn wirklich ist. Und das ist nicht der, wie er in den Zeitungen dargestellt wird." Bereits bei seiner Verpflichtung hatte er betont, "kein Nazi" zu sein. Auch Archibald Horlitz, Vorstandsvorsitzender der Filmstädter, erklärte: "Nach den Gesprächen mit Daniel Frahn bin ich überzeugt, dass er keine Nähe zu rechtem Gedankengut hat". Beim Regionalligisten soll der Stürmer nun eine zweite Chance erhalten.