Warum der VfR Aalen seinen besten Torjäger ziehen lässt
Es mutet ein wenig kurios an: Mitten im Abstiegskampf und kurz vor dem Abflug ins Trainingslager ließ der VfR Aalen am Donnerstag mit Marcel Bär seinen besten Torjäger ziehen – und gab ihn ausgerechnet an Eintracht Braunschweig, einen direkten Konkurrenten, ab. Viele VfR-Fans reagierten mit Unverständnis, doch der Verein beschwichtigt.
"Konnten das Angebot nicht ablehnen"
Mit sieben Toren und einer Vorlage führt Marcel Bär die interne Torjägerliste beim VfR Aalen an und liegt damit noch vor Matthias Morys. Doch statt den Verein von Ostalb in der restlichen Saison zum Klassenerhalt zu schießen, soll Bär nun Eintracht Braunschweig vor dem Absturz in die Regionalliga bewahren. "Unfassbar", lautete die erste Reaktion einiger VfR-Fans, als der Wechsel am Donnerstag bestätigt wurde. "Die Abschiedstournee beginnt", unkte ein Anhänger.
Warum Aalen seinen besten Torjäger zu diesem Zeitpunkt abgibt, begründet Präsidiumsmitglied Hermann Olschewski, so: "Braunschweig hat uns ein Angebot gemacht, das wir aus wirtschaftlichen Gründen nicht ablehnen konnten." Wie viel Geld geflossen ist, sickerte bisher nicht durch. Bei "transfermarkt.de" wird Bär mit einem Wert von 250.000 Euro geführt – in dieser Größenordnung dürfte sich auch die Ablösesumme bewegt haben. "Dadurch bekommen wir die Möglichkeit, noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden und den Kader deutlich zu verstärken", kündigt Olschewski. Einen neuen Angreifer stellte der VfR am Donnerstagabend mit Petar Sliskovic bereits vor, ein weiterer soll folgen. Dann hätte Aalen insgesamt fünf neue Spieler verpflichtet und seinen Kader damit vor allem in der Breite verstärkt.
VfR muss fünf Punkte aufholen
Noah Feil und Marc Onuoha scheinen unterdessen keine Rolle mehr in den Planungen von Trainer Argirios Giannikis zu spielen. Das Duo, das in der Hinrunde ohne Einsatz blieb, ist nach Angaben der "Schwäbischen Post" nicht mit ins Trainingslager gereist. Bis zum kommenden Freitag bereitet sich der VfR im türkischen Belek auf die restliche Saison vor. Sobald der Ball Ende Januar wieder rollt, müssen die Württemberger fünf Punkte auf das rettende Ufer aufholen. Ob das auch ohne Tore von Marcel Bär gelingt?