Warum die 3. Liga bereits Lust auf mehr macht

Die ersten zehn Spiele sind absolviert, die ersten 900 Minuten Geschichte. Vier Unentschieden, drei Heim- und drei Auswärtssiege haben wir am ersten Spieltag der 3. Liga gesehen, dazu stolze 33 Treffer – nicht schlecht, liebe Drittligisten! Warum ihr den Fans damit Lust auf mehr macht, erklärt liga3-online.de mit fünf Erkenntnissen.

Viele Tore!

Wir haben es im Anriss schon erwähnt: 33 Tore sind ein mehr als respektabler Wert für unsere Spielklasse – vor allem der Samstag, den Fußballfans abseits der Stadien nun auch in einer Live-Konferenz verfolgen können, hatte es in sich. Besonders die hoch gehandelten Aufstiegskandidaten aus Braunschweig und Duisburg ließen es gleich viermal krachen und zeigten unter anderem, dass sie in der Offensive offenbar gelungene Verstärkungen an Land gezogen haben. Anderswo, etwa in Rostock, wurde das Sechs-Tore-Spektakel von krassen Abwehrfehlern begünstigt. Überhaupt fielen in neun von zehn Partien mindestens zwei Treffer, sodass sich das Eintrittsgeld überall rentiert hat. Einzig Uerdingen gegen Halle endete mit nur einem Tor – das allerdings war einzig und allein der Verdienst des alles überragenden KFC-Torhüters Lukas Königshofer.

Mentalität pur!

Halbzeitergebnis gleich Endstand? Mitnichten! Nur die Würzburger Kickers und Eintracht Braunschweig führten bereits zum Seitenwechsel und gingen auch am Ende als Sieger aus ihren Partien hervor. Eine Reihe anderer Klubs, etwa 1860 München, Chemnitz und auch Unterhaching, bewiesen Moral und erarbeiteten sich einen Punkt. Zwei Aufholjagden sind aber besonders hervorzuheben: Einerseits war es das kuriose Comeback des FC Ingolstadt, der ohne einen eigenen Schuss aufs Tor, aber mit der Hilfe von zwei Eigentoren des Jena-Verteidigers Marian Sarr ein 0:1 noch auswärts in einen 2:1-Erfolg drehte. Alles überragen tat aber Aufsteiger Viktoria Köln, das in Rostock nach völlig verkorkstem Auftakt und 0:3-Rückstand nach 20 Minuten noch ein hochverdientes 3:3-Remis entführte. Und das führt uns zum nächsten Punkt.

Starke Aufsteiger!

Klar: Das größte Ausrufezeichen hat Viktoria Köln gesetzt, das durch Routinier Albert Bunjaku und dessen Doppelpack die Hansa-Kogge gehörig ins Wanken gebracht hat. Und das, obwohl Rostock gegen seinen ehemaligen Coach Pavel Dotchev so früh so deutlich geführt hatte, obgleich die Kulisse für zahlreiche Aufstiegs-Spieler noch ungewohnt war. Aber auch Waldhof Mannheim machte mit einer bockstarken ersten Halbzeit bei Mitaufsteiger Chemnitz auf sich aufmerksam, und selbst der FC Bayern München II zeigte trotz Niederlage bei den Würzburger Kickers starke Ansätze – immer mit einem spielerischen Fokus, was der 3. Liga noch gut tun wird. Obgleich keiner der Neulinge zum Auftakt dreifach punktete, ist daher in jedem Fall mit ihnen zu rechnen.

Ein präsentes Favoritenfeld!

Aus dem Favoriten-Achterpack gingen nur der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC mit Nullrunden aus dem Wochenende, und diese resultierten jeweils aus direkten Duellen mit zwei weiteren Schwergewichten der Liga. Braunschweig und Uerdingen zeigten unterschiedlich souveräne Auftritte, dürfen aber beide mit dem erhofften Auftaktsieg entspannt in die kommende Englische Woche gehen. Der erste Spitzenreiter der Saison, der MSV Duisburg, verwöhnte seine Fans gar mit einem 4:1-Erfolg über Großaspach, das dennoch einige Schwachpunkte aufzudecken wusste. Mit Ingolstadt ist ein weiterer Absteiger sofort dabei, während Lautern und Rostock sich über die vermeidbaren Punkteteilungen vor eigenem Publikum durchaus ärgern dürfen.

Volle Stadien!

Abseits des Sportlichen lohnt auch ein Blick auf die Tribünen: Bei herrlichem Wetter juckte es offensichtlich vielen Fußballfans wieder in den Fingern und Beinen, sie strömten zahlreich in die Stadien. Ob die ausverkauften Stadien von 1860 München und dem 1. FC Magdeburg, 20.000 Besucher auf dem Betzenberg des 1. FC Kaiserslautern oder mehr als 15.000 Zuschauer in Rostock – das fühlte sich schon richtig gut an! Selbst die "kleineren" Vertreter der Liga freuten sich überdies über stolze Kulissen: Jena etwa begrüßte fast 8.500 Fans gegen den FC Ingolstadt am ungeliebten Montagabend, Würzburg knapp 8.000 Leute gegen Bayern München II und Aufsteiger Chemnitz noch nahezu 7.500 Fußballbegeisterte gegen Waldhof Mannheim. Insgesamt strömten 112.874 Zuschauer in die zehn Stadien und sorgten damit für einen neuen Zuschauerrekord bei einem Saisonauftakt.

   

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