Warum Rot-Weiß Erfurt den Stadion-Mietvertrag gekündigt hat

Mit der Entscheidung, den Mietvertrag für das Steigerwaldstadion nach nur einem halben Jahr zum Saisonende wieder zu kündigen, hat der FC Rot-Weiß Erfurt am Dienstag auf Aufsehen gesorgt. Für Präsident Rolf Rombach stellt die Kündigung indes aber einen "völlig normalen Vorgang unter Geschäftsleuten" dar, wie er der "Thüringer Allgemeinen" sagte. Die Hintergründe.

Miete würde auf 400.000 Euro ansteigen

Mitte April hatte sich der Verein mit der Arena GmbH, dem Betreiber des Stadions, auf eine variable Miete geneigt. Diese erhöht sich mit steigenden Zuschauerzahlen, beträgt aber mindestens 275.000 Euro. In diese Summe ist nach Angaben der "Thüringer Allgemeinen" eine Art Rabatt für die gesperrte und nicht nutzbare Westtribüne und die verspätete Fertigstellung des Steigerwaldstadions eingerechnet.

Da dieser Rabatt jedoch nur für die laufende Saison gilt, würde sich die Miete in der kommenden Serie demnach auf etwa 400.000 Euro erhöhen. Zu viel für die finanziell angeschlagenen Thüringer, die somit von einer vereinbarten Kündigungsfrist zum 31. Dezember Gebrauch machten und den Vertrag zum 30. Juni 2018 gekündigt haben.

Zähe Gespräche deuten sich an

In den kommenden Wochen will sich der Verein nun mit der Arena GmbH zusammensetzen und einen neuen Mietvertrag aushandeln. Dabei soll es aber nicht nur um die Miethöhe, sondern auch um die Kosten für das Sicherheitspersonal und die Zukunft der gesperrten Westtribüne gehen. Zynische Kommentare, der Verein würde sich mit der Kündigung auf den Abstieg in die Regionalliga vorbereiten, wies Rombach unterdessen zurück: "Mancher sieht wohl Gespenster."

Arena-Prokurist Christian Fothe zeigte sich gegenüber der Zeitung von der Kündigung unterdessen nicht überrascht, vom Zeitpunkt aber schon. Und so deuten sich bereits zähe und erneut monatelange Verhandlungen an, zumal die Arena GmbH ursprünglich eine Miete in Höhe von 570.000 Euro gefordert hatte.

   

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