Was aus den Abgängen des KFC Uerdingen geworden ist
Nach der chaotischen letzten Saison hat sich am Kader des KFC Uerdingen in der Sommerpause einiges getan. 14 Spieler kehrten dem DFB-Pokalsieger von 1985 den Rücken. Sieben von den 14 Akteuren sind nun in der Regionalliga am Ball, ein Trio kickt weiter in der 3. Liga. Für drei Spieler ging es in höhere Ligen, einer ist vereinslos.
Erb will Türkgücü zum Durchmarsch verhelfen
Einer der sechs KFC-Abgänge, die jetzt in der Regionalliga spielen, ist Ex-Kapitän Mario Erb. Den 29-jährigen Verteidiger zog es in seine Geburtsstadt zum ambitionierten Regionalliga Bayern-Aufsteiger Türkgücü München. Mit dem Liganeuling peilt Erb den Durchmarsch in die 3. Liga an. Bisher war er in zehn von elf Spielen über die volle Distanz am Ball, nach dem 11. Spieltag rangiert Türkgücü auf Platz zwei.
Ebenfalls in der Regionalliga kickt nun Christopher Schorch. Der 30-jährige Innenverteidiger will mit dem Ex-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken in der Südwest-Staffel die Rückkehr in die 3. Liga schaffen. Bislang sieht es gut aus: Das Team von FCS-Trainer Dirk Lottner gewann sieben von neun Spielen und steht an der Spitze. Schorch, der zwei Jahre in Uerdingen unter Vertrag stand, gehört zum Stammpersonal (sechs Einsätze).
Das gleiche Ziel wie Schorch verfolgt Oguzhan Kefkir mit dem West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Und auch für den 27-jährigen Außenstürmer verlief der Saisonstart erfolgreich: Mit dem Deutschen Meister von 1955 ist Kefkir noch unbesiegt, sechs Siege und ein Remis stehen für die Mannschaft von RWE-Coach Christian Titz zu Buche. Kefkir trägt seinen Teil zum Erfolg bei, in sieben Ligapartien traf er bereits viermal.
Auch Mittelfeldspieler Jan Holldack und Torwart Robin Benz spielen mittlerweile in der West-Staffel. Das Duo läuft für den Bonner SC auf und kommt dort regelmäßig zum Einsatz. Genau wie bei Schorch, endete auch das Engagement von Holldack und Benz beim KFC nach zwei Jahren. Der sechste und letzte Abgang der Krefelder, der sein Glück jetzt in der 4. Liga sucht, ist Schlussmann Tim Schneider. Der 21-jährige Keeper wechselte in die Nordost-Staffel zu Viktoria Berlin. Dort kam Schneider bisher aber nicht über die Rolle des Ersatztorhüters hinaus. Dennis Chessa zog es derweil zum FK Pirmasens in die Regionalliga Südwest. Dort stand er bisher in zwei von zwei möglichen Einsätzen über die volle Distanz auf dem Platz.
Beister mit drei Toren für Ingolstadt
Für Maximilian Beister ging es im Sommer zu einem Ligakonkurrenten des KFC. Der 28-jährige Ex-Bundesligaprofi des Hamburger SV geht für Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt auf Torejagd. Beim FCI stand in sechs von acht Spielen von Beginn an auf dem Platz, ihm gelangen drei Tore. Für Uerdingen hatte Beister in eineinhalb Jahren bei 51 Einsätzen 24 Treffer markiert. Auch Mittelfeldakteur Connor Krempicki blieb in der 3. Liga, er schloss sich mit dem MSV Duisburg ebenfalls einem Zweitliga-Absteiger an. An zwei Toren der Zebras war der 24-jährige Gelsenkirchener bisher beteiligt (ein Tor, eine Vorlage). Derzeit fällt er mit einem Mittelfußbruch aus.
Der letztjährige Leihspieler Maurice Litka kehrte nicht zu seinem Stammverein FC St. Pauli in die 2. Bundesliga zurück, sondern wechselte zum SC Preußen Münster. Für den SC Preußen war der 23-jährige Hamburger in sechs der bisherigen acht Saisonspiele am Ball, fünfmal stand Litka in der Startelf. Sein Jahr in Uerdingen war nicht äußerst erfolgreich verlaufen. Auch wegen mehrerer Verletzungen absolvierte Litka bloß 20 Ligapartien, einige davon nur als Joker (ein Tor, zwei Vorlagen).
Dörfler wohl ohne Perspektive in Paderborn
Von der 3. Liga in die 1. Bundesliga ging es für Außenstürmer Johannes Dörfler. Der 23-jährige Düsseldorfer unterschrieb beim Aufsteiger SC Paderborn einen Zweijahresvertrag. Allerdings stehen die Chancen auf Einsätze für Dörfler nicht sonderlich gut. Der Flügelspieler sollte bereits wieder verliehen werden – das lehnte er allerdings ab. Das heißt: Über die Oberliga-Mannschaft des SC Paderborn soll sich der Ex-Uerdinger nun für das Profiteam empfehlen.
Auch Stefan Aigner machte ligatechnisch einen Schritt nach vorne. Der langjährige Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt heuerte kurz vor Ende der Transferperiode beim Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden an, nachdem er zuvor nur zu zwei Saisoneinsätzen für den KFC gekommen war. An den ersten beiden Spieltagen lief Aigner von Beginn an auf, danach fiel er verletzt aus und kehrte nicht mehr zurück in den Spieltagskader. In Wiesbaden bestritt Aigner bisher eine Partie.
Maxsö zurück nach Dänemark
Von Neuzugang Andreas Maxsö hatte sich der KFC Uerdingen viel versprochen. Der 25-jährige Däne kam vom FC Zürich und sollte die Defensive der Krefelder verstärken. Nach nur zwei Monaten und fünf Einsätzen trennten sich die Wege von Verein und Spieler aber schon wieder. Maxsö verließ den KFC aus persönlichen Gründen und kehrte mit dem Wechsel zum dänischen Erstligisten Bröndby IF in seine Heimat zurück. Am vergangenen Sonntag feierte er sein Debüt.
Noch ohne Verein ist Stürmer Samed Yesil. Das einstige Top-Talent, das auch mal drei Jahre für den FC Liverpool spielte, konnte sich in Krefeld nicht durchsetzen und kam nur auf elf magere Spielminuten.