Was aus den Abgängen von Rot-Weiss Essen geworden ist
Zwölf Spieler haben Rot-Weiss Essen im vergangenen Sommer verlassen. liga3-online.de zeigt, was aus ihnen geworden ist.
Knirschende Abschiede von Trainer und Kapitän
Gilt Christian Neidhart noch als Sommer-Abgang? Zwei Spieltage vor Schluss und nach dem Landespokal-Aus wurde der Fußballlehrer an der Hafenstraße vor die Tür gesetzt – und fand beim SV Waldhof Mannheim prompt eine neue Heimat. Das Wiedersehen wurde für den gebürtigen Braunschweiger noch schmerzhafter, denn ausgerechnet RWE fügte den Mannheimern am 13. Spieltag die einzige Heimniederlage der Saison zu. Überhaupt war es der einzige Punktverlust im eigenen Stadion für die Waldhöfer.
Ebenfalls nicht unspektakulär verlief der Abschied von Daniel Davari, der im Aufstiegsjahr über weite Strecken als Stammtorwart der Essener gesetzt war – nach einem Wechselwunsch vom damaligen RWE-Kapitän Dennis Grote sogar zum Teil als neuer Spielführer. Als dann aber plötzlich Jakob Golz, der auch in der 3. Liga im Tor steht, in die Startelf rutschte, knirschte es kurz mal an der Hafenstraße. Davari ging zurück nach Oberhausen, um nun wieder als Stammkeeper des Lokalrivalen in der Regionalliga West zu spielen. In 19 Spielen hielt der 34-Jährige seinen Kasten fünfmal sauber.
Duo kehrt ohne RWE in die 3. Liga zurück
In der West-Staffel treten auch David Sauerland und Felix Heim an, die als Duo zu Alemannia Aachen gewechselt waren. Wegen Achillessehnenproblemen verpasste Defensivspieler Sauerland nahezu die komplette Hinrunde, war aber in den ersten zwei Partien der Saison noch gesetzt. Heim hingegen fungiert überwiegend als Einwechsler, den in elf Einsätzen immerhin schon eine Vorlage gelungen ist. Yannick Langesberg ist wiederum beim TSV Steinbach in der Regionalliga Südwest gesetzt – der Innenverteidiger, der bei RWE nur sporadisch spielte, steuerte einen Treffer für den Tabellenfünften bei.
Mit Luca Dürholtz verabschiedete sich ein zentraler Mittelfeldspieler in die alte Heimat: Nach nur einem Jahr bei RWE wechselte der 29-Jährige zurück nach Elversberg und wurde schon elf Mal beim Spitzenreiter der 3. Liga eingewechselt. Auch Marius Kleinsorge versucht es an alter Wirkungsstätte und kehrte nach zwei Jahren zum SV Meppen zurück – in 292 Einsatzminuten gelang erst ein Tor, was noch nicht den früheren Leistungen im Emsland entspricht. Felix Schlüsselburg ließ sich bei der Vereinswahl etwas länger Zeit, sodass er sich im September schließlich Rot Weiss Ahlen in der Regionalliga anschloss. Neun Mal stand er seitdem in der Startelf.
Quartett sammelt Leih-Erfahrungen
Seine Zukunft ließ auch Zlatko Janjic einige Zeit noch offen. Letztendlich entschied sich der 36-Jährige aber zum Karriereende im vergangenen Sommer – bis heute zählt er mit 81 Toren in 216 Drittliga-Spielen zu den treffsichersten Schützen der Spielklasse. Eine Erfolgsgeschichte, die auch einige Youngsters der Essener gerne schreiben würden. Vier Nachwuchsspieler wurden deswegen verliehen, um Erfahrungen für den Durchbruch an der Hafenstraße zu sammeln.
Fabian Rüth, der erst im Januar von Hoffenheim II kam, wurde zu Rot-Weiß Koblenz verliehen – aufgrund einer Schulterverletzung konnte er dort erst zwei Regionalliga-Spiele absolvieren. Nils Kaiser, der aus der eigenen U19 stammt, spielt beim SC Wiedenbrück in der West-Staffel. In einer schwierigen Saison kämpft der Mittelfeldspieler inzwischen um jeden Einsatz. Linksverteidiger Nico Haiduk ist beim Lokal-Konkurrenten Schwarz-Weiß Essen in der Oberliga am Ball, kam aber beispielsweise im Landespokal-Spiel der Essener Klubs nicht zum Einsatz. Seit Oktober fehlt Haiduk im SWE-Kader. Wiederum in der Regionalliga West stürmt Timur Mehmet Kesim für die SG Wattenscheid 09 – auf seinen ersten Treffer wartet der 19-Jährige aber noch nach acht Einsätzen.