Was aus früheren Drittligisten geworden ist #5: VfR Aalen

Insgesamt 67 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: Der VfR Aalen, eines der Gründungsmitglieder der 3. Liga und 2024 Absteiger in die Oberliga Baden-Württemberg.

Profifußball bis 2019 – mit sieben Jahren in der 3. Liga

Als die eingleisige 3. Liga 2008 gegründet wurde, war der VfR Aalen eines der 20 Teams. Auch mit dabei: Fortuna Düsseldorf, der SC Paderborn 07 und der heutige Bundesligist Union Berlin. Während die Hauptstädter in der ersten Saison der neuen 3. Liga Meister wurden und in die 2. Bundesliga aufstiegen, ging es für den VfR Aalen schnell wieder runter in die Regionalliga Süd.

Genauso schnell ging es aber auch wieder hoch. Als Regionalliga-Meister schaffte Aalen den direkten Wiederaufstieg – und sollte fortan dem Profifußball bis 2019 erhalten bleiben. Sechs weitere Jahre in der 3. Liga und drei Spielzeiten in der 2. Bundesliga kamen dazu. In dieser Zeit standen einige Spieler beim VfR unter Vertrag, die später in der Bundesliga Karriere machten. Unter anderem Kevin Kampl (heute RB Leipzig) und Joel Pohjanpalo (heute Venezia FC/Italien), der von Aalen damals zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Mitunter damals Trainer des VfR: Ralph Hasenhüttl, den es zuletzt über RB Leipzig und den Premier League-Klub FC Southampton zum VfL Wolfsburg zog, mit dem er bald in die Vorbereitung für die Bundesliga-Saison 2024/25 startet.

Platz 19 in Ewiger Tabelle – 2019 endet die Profi-Ära vorerst

Nach einigen erfolgreichen Jahren im Rampenlicht des Profifußballs war die Saison 2018/19 die vorerst letzte für den VfR Aalen in der 3. Liga. Mit bloß 31 Zählern landete der VfR auf dem 20. Platz – und verabschiedete sich damit als Schlusslicht in die Regionalliga Südwest. Von einer Rückkehr in die 3. Liga war Aalen anschließend immer weit entfernt.

In der Ewigen Tabelle der 3. Liga finden wir den VfR Aalen auf Platz 19 – hinter dem heutigen Bundesligisten 1. FC Heidenheim und vor der U23 von Borussia Dortmund. In den nächsten Jahren wird der VfR in der Ewigen Tabelle definitiv weiter nach unten rutschen – mittlerweile kicken die Aalener nämlich in der 5. Liga. Doch wie kam es zu diesem Absturz aus der 3. Liga bis in die Oberliga Baden-Württemberg innerhalb weniger Jahre?

Fünf Jahre Abstiegskampf in der 4. Liga und wirtschaftliche Probleme

Schon während der Zeit in der 3. Liga plagten den VfR Aalen finanzielle Probleme. Mehrere Insolvenzen brachten den VfR immer wieder in Bredouille und sorgten für eine unsichere Zukunft des Klubs. Dennoch konnte sich der VfR sportlich zunächst immer wieder retten – trotz wirtschaftlicher Schieflage und Punktabzügen seitens des DFB. Mit dem Drittliga-Abstieg in der Saison 2018/19 wurde es aber immer schwieriger für den VfR, die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.

Die Aalener taten sich mit beschränkten finanziellen Mitteln in der Regionalliga Südwest schwer. Platz 14, 13, zwölf und 15 reichten zwar zunächst jeweils für den Klassenverbleib. Stabilisieren konnte sich die wirtschaftliche Lage aber nicht. Im Gegenteil: Im Oktober 2022 gab es den nächsten Insolvenzantrag. Anderthalb Jahre später stieg der VfR Aalen dann aus der Regionalliga Südwest ab – und startet nun die Saison 2024/25 in der Oberliga Baden-Württemberg.

Erste Saison in 5. Liga seit 1979

Bereits seit dem 20. Juni läuft nun die Vorbereitung des VfR Aalen auf seine erste Saison in der 5. Liga seit 1979. Unter der Regie von Trainer Petar Kosturkov geht es mit einem neu formierten Kader in die anstehende Spielzeit. Ungefähr der halbe Kader wurde bereits ausgetauscht, weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt könnten folgen.

Wenn die Saison in einigen Wochen losgeht, heißen die Gegner nicht wie noch 2008 Union Berlin, Fortuna Düsseldorf und SC Paderborn 07. Um Punkte geht es unter anderem gegen die TSG Backnang 1919, 1. FC Normannia Gmünd und den FSV Hollenbach. Mit der SG Sonnenhof Großaspach kickt auch ein ehemaliger Kontrahent aus der 3. Liga mittlerweile in der Oberliga Baden-Württemberg. Der VfR Aalen in der 3. Liga – zumindest vorerst ist das ein Relikt der Vergangenheit. Immerhin: Weil der VfR trotz des Abstiegs den Landespokal gewinnen konnte, ist Aalen in der kommenden Saison im DFB-Pokal vertreten.

 

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