Was aus früheren Drittligisten geworden ist #7: Burghausen

Insgesamt 67 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: Der SV Wacker Burghausen, der als Gründungsmitglied von 2008 bis 2014 in der 3. Liga kickte und heute in der Regionalliga Bayern spielt.

Fünf Jahre 2. Bundesliga und sechs Spielzeiten in der 3. Liga

Die mit Abstand erfolgreichste Zeit seiner Vereinsgeschichte hatte der SV Wacker Burghausen von 2002 bis 2007. Insgesamt fünf Jahre spielte SVW in der 2. Bundesliga. Und das erfolgreich: Mit Ausnahme von der Abstiegssaison 2006/07 landete der SV Wacker immer mindestens auf Rang zehn. Der wohl talentierteste und bekannteste Spieler zu dieser Zeit im Kader war Thomas Broich. Der spätere Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach hatte seine beste Zeit in Australien. Sieben Jahre war Broich für Brisbane Roar aktiv – 2014 wurde er Down Under als Fußballprofi des Jahrzehnts ausgezeichnet.

Aber zurück zum SV Wacker Burghausen: Nach fünf Jahren in der 2. Bundesliga ging es 2007 runter in die Regionalliga Süd. Dort blieben die Weiß-Schwarzen aber nicht lange. Der 7. Platz reichte für die Qualifikation zur 3. Liga – damit war Burghausen eines der 20 Gründungsmitglieder. Bis 2014 blieb der SV Wacker dann drittklassig und prägte die Anfangsjahre der eingleisigen 3. Liga mit. Nach dem Abstieg auf Rang 19 kehrte Burghausen bis heute aber nicht mehr in den Profifußball zurück. Mittlerweile kickt der Klub seit zehn Jahren in der Regionalliga Bayern.

Finanzielle Sorgen und sinkender Zuschauerschnitt

Dort spielte Burghausen hin und wieder oben mit – 2016 wurde der SV Wacker Vizemeister, 2019 und 2022 erreichte das Team Platz drei. In den restlichen Spielzeiten landete Burghausen immer zwischen Platz sieben und elf. Nah dran an einer Rückkehr in die 3. Liga war der SV Wacker nur selten. Die vielen Jahre in der 4. Liga hinterließen in mehrerer Hinsicht ihre Spuren. Folgen waren finanzielle Sorgen und ein drastisch sinkender Zuschauerschnitt bis auf 1.200.

Der Verein reagierte und stellte bereits 2017 komplett auf Amateurfußball um. Bis heute haben sich die Bedingungen in Burghausen nicht geändert. Die abgelaufene Saison 2023/24 in der Regionalliga Bayern beendete das Team von Trainer Robert Berg auf Rang neun – vor den anderen Ex-Drittligisten Türkgücü München (Platz zehn) und SpVgg Bayreuth (Rang zwölf).

Leistungsträger Winklbauer nach Unterhaching

Für die neue Saison in der Regionalliga Bayern, die bereits am 18. Juli startet, ist die Kaderplanung bei Burghausen weit fortgeschritten. Man merkt erneut: Die Zeiten, in denen unter Profibedingungen Transfers getätigt werden, gehören beim SV Wacker der Vergangenheit an. Schmerzhaft ist der Verlust von Stürmer Thomas Winklbauer, der ab sofort für die Spvgg Unterhaching in der 3. Liga auf Torejagd geht.

Neu im Kader sind keine bekannten Namen – im Gegenteil: Neben einigen Nachwuchsspielern, die aufrücken, bediente sich Burghausen vor allem bei Teams aus der 5. Liga. Beispielsweise vom SV Erlbach aus der Bayernliga Süd stießen Verteidiger Tobias Hofbauer und Mittelfeldspieler Alexander Gordok zum Kader. Klar ist: Wenn Burghausen am 18. Juli das Eröffnungsspiel gegen die U23 des FC Bayern München bestreitet, ist der SV Wacker Außenseiter. Zu den Aufstiegsfavoriten zählen andere Teams in der Regionalliga Bayern – unter anderem die Würzburger Kickers, die zuletzt als Meister die Rückkehr in die 3. Liga knapp verpasst haben und in der Relegation an der zweiten Mannschaft von Nord-Meister Hannover 96 II scheiterten.

 

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