Was aus früheren Drittligisten geworden ist #9: Jena
Insgesamt 67 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: FC Carl Zeiss Jena, der mit neuem Glanz in die Saison startet.
Mit neuem Stadion zu alter Stärke
Auch die Regionalliga Nordost steht kurz vor dem Start in die neue Saison 2024/2025. Mit dabei ist dann auch der FC Carl Zeiss Jena, der nach dem Abstieg aus der 3. Liga im Jahr 2020 bereits in seine fünfte Spielzeit in der 4. Liga geht. Während es allerdings in den ersten Jahren noch so aussah, als könne der FCC um den Aufstieg mitspielen, so musste die Thüringer in der vergangenen Spielzeit die Erwartungen wohl ein wenig zurückschrauben. Nach einem vierten und zwei zweiten Plätzen in den ersten drei Jahren reichte es für Jena in der vergangenen Spielzeit nur noch zum siebten Rang. Nun soll die Leistungskurve in dieser Saison wieder nach oben zeigen.
Schließlich erstrahlt der FC Carl Zeiss in der neuen Saison in neuem Glanz. Nach jahrelanger Planungs- und Umbauzeit wird die neue ad hoc Arena im Ernst-Abbe-Sportfeld am 30. Juli mit einem Freundschaftsspiel gegen den italienischen Zweitligisten Sampdoria Genua offiziell und vor allem feierlich eingeweiht. In der rundum erneuerten funktionalen Arena sollen mehr als 15.000 Zuschauer ihren Platz finden.
Weltmeister und Champions League-Sieger zu Gast
Zu einem solch besonderen Anlass gehören sicherlich auch besondere Gäste. Im Eröffnungsspiel tritt Sampdoria Genau in Jena an. Bei den älteren Jena-Fans weckt diese Begegnung wohl so einige Erinnerungen. Schließlich war "La Samp" im Herbst 1988 – also vor fast 36 Jahren – der bis dato letzte Gegner von Jena im Europapokal. Damals trennten sich die beiden Klubs auf dem traditionsreichen Ernst-Abbe-Sportfeld vor 13.500 Besuchern 1:1.
"Ich war damals, als Sampdoria in Jena spielte, als 18-Jähriger im Stadion und kann mich noch daran erinnern, wie die Mannschaft – damals ein Top-Team in Europa – in Jena ankam", erinnert sich FCC-Trainer Henning Bürger. "Das waren auf und neben dem Platz echte Erscheinungen. Ich freue mich sehr, dass ein solches Spiel zum Anlass unserer Stadioneinweihung vereinbart werden konnte. Das ist ein weiterer Höhepunkt für unsere Mannschaft, unseren Verein und dessen Fans, die sich auf ein tolles Spiel freuen dürfen."
Aber nicht nur der Name des Gegners sorgt für Ehrfurcht, sondern auch der aktuelle Trainer des italienischen Traditionsklubs. Mit Andrea Pirlo steht ein Weltmeister (2006 in Deutschland) und zweimaliger Champions League-Sieger (2003 und 1997 mit AC Mailand) an der Seitenlinie der Genuesen.
Strammer Start mit Stars und Highlights
Aber noch ist nicht genug mit Glanz und großen Namen. Nur vier Wochen später, am 28. August, steht für die Jenenser bereits das nächste Highlight auf dem Programm. Als Gewinner des Landespokals in Thüringen (4:0 gegen den Ligakonkurrenten ZFC Meuselwitz) nimmt der FCC an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals teil. Dort meinte es das Losglück gut mit dem Viertligisten. Zu Gast ist nämlich der amtierende Meister Bayer 04 Leverkusen rund um Star-Trainer Xavi Alonso. Weil die Werkself aber während des Pokalwochenendes (16. bis 19. August) das Supercup-Spiel gegen den Vizemeister VfB Stuttgart bestreitet, geht die Erstrundenpartie in Jena mit etwas Verspätung über die Bühne.
Bis es aber so weit ist, hat der dreimalige DDR-Meister in den ersten fünf Spieltagen in der Regionalliga Nordost die Möglichkeit, Selbstvertrauen für die Partie gegen den Bundesliga-Meister zu sammeln. Die ersten Begegnungen haben es aber bereits in sich. Zum Auftakt ist Jena am Freitag, ab 19 Uhr, beim DDR-Rekordmeister BFC Dynamo (zehn Titel) zu Gast. Im Rahmen der 3. Runde gastiert der FCC beim Vizemeister Greifswalder FC und empfängt dann wenige Tage später in einer „Englischen Woche“ den Chemnitzer FC. Ein strammes Programm, das Carl Zeiss Jena gleich zu Beginn bewältigen muss.
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