Was macht eigentlich Kevin Kampl? Ein Youngster ganz weit oben
Was sich in der Transferperiode des vergangenen Sommers abspielte war für die Karriere von Kevin Kampl ein Glücksfall. Aufgrund einer Ausstiegsklausel im Vertrag beim VfL Osnabrück zog es ihm zum Zweitlig-Aufsteiger VfR Aalen, wo er seine Fußballkünste sofort eindrucksvoll unter Beweis stellte. Kurze Zeit später klopfte der österreichische Erstligist Red Bull Salzburg an und konnte den 22-Jährigen Mittelfeldakteur für eine Ablösesumme von drei Millionen Euro für vier Jahre an den Klub binden. Die Laufbahn des gebürtigen Solingers nahm große Formen an und zur Zeit belegt der Youngster hinter Spitzenreiter Austria Wien den zweiten Platz. liga3-online.de blickt zurück auf eine bisher ereignisreiche Karriere.
Den Nachwuchsbereich in Leverkusen gemeistert
Seit 1997 besuchte Kevin Kampl die Nachwuchsabteilung des Bundesligisten aus Leverkusen, bis er im Jahre 2008 seinen ersten Einsatz in der Regionalliga gegen die Amateure von Borussia Mönchengladbach verzeichnen konnte. Im Folgejahr erhielt Kampl seinen ersten Profivertrag, jedoch kam es zu keinem Einsatz in der Bundesliga. Ein Ausleihgeschäft nach Fürth brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg, nicht zuletzt wegen eines Fußbruches, der eine dreimonatige Pause nach sich zog. Seinen ersten Pflichtspieleinsatz nach seiner Rückkehr nach Leverkusen absolvierte er im Februar 2011. Es war zugleich sein Debüt auf europäischer Bühne gegen den ukrainischen Verein Metalist Charkiw. Im Sommer wechselte er dann zum damaligen Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück, wo er auf eine deutlich höhere Einsatzquote kam und insgesamt sechs Scorerpunkte aufweisen konnte. Aufgrund einer Ausstiegsklausel verließ er die Lila-Weißen bereits nach einem Jahr wieder für 200.000 Euro in Richtung Aalen. In den ersten Einsätzen spielte Kampl groß auf und rückte sich somit ins Licht von Red Bull Salzburg. Es kam zu einem Transfer am 31. August dieses Jahres und der Aufsteiger aus Aalen erhielt eine deftige Ablöse in Höhe von drei Millionen Euro.
Bundesliga in Österreich
Von nun an war ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. "Ich spiele seit 13 Jahren Fußball und habe seither die Hoffnung, dass irgendwann einmal so ein Angebot wie jetzt kommen würde." schwärmte Kampl gegenüber "sport10.at" von dem Wechsel in die Bundesliga nach Österreich. Seine Aalener Mannschaftskollegen zeigten Verständnis. "Ich habe mit den Jungs gesprochen und im Endeffekt haben alle verstanden, dass ich diesen Schritt gemacht habe.", so Kampl weiter im Interview mit "sport10.at". In der laufenden Spielzeit kam er bislang auf neun Einsätze, zwei Torvorlagen stehen zu Buche. Seit Anfang Dezember fehlt Trainer Roger Schmidt eine wichtige Stütze im Mittelfeld, denn Youngster Kampl ist wegen einer Oberschenkelverletzung gehandicapt.
Erste Einsätze in der Nationalmannschaft
Ein weiterer Traum sollte im Oktober in Erfüllung gehen, als Kampl im Trikot der slowenischen Nationalmannschaft gegen Zypern zum Einsatz kam und einen 2:1 Erfolg feierte. Vier Tage später wurde er bei der 1:0 Niederlage gegen Albanien erneut eingewechselt und auch im Freundschaftsspiel gegen Mazedonien kickte Kampl eine Halbzeit lang auf internationaler Ebene. Durch seine anschaulichen Dribbelkünste, welche den Gegner des Öfteren alt aussehen lassen, fällt er besonders auf. Aber auch seine Frisur lässt so manchen Fan die Haare zu Berge stehen. In Osnabrück spekulierte man spaßeshalber, dass der Wechsel nach Salzburg nur aufgrund der Vielzahl an Friseuren zustande kam. Es war gewagter, großer und schneller Schritt in Richtung einer Profikarriere auf höchstem europäischen Niveau, doch sein Talent gibt ihm Recht. Bleibt abzuwarten, wie sich seine Laufbahn in den nächsten Monaten und Jahren weiterentwickelt und ob ein weiterer Traum, bald zu den ganz "Großen" zu gehören, in Erfüllung geht. Ein Youngster ganz weit oben ist er in jedem Fall schon.
FOTO: Flohre Fotografie