"Was soll da sein?": Trares hadert mit Schiri und RWE-Verhalten

Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen musste der SV Waldhof Mannheim durch das 0:1 in Essen einen herben Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Trainer Bernhard Trares haderte nach Spielende einerseits mit dem Schiedsrichter und andererseits mit dem Essener Verhalten in der Schlussphase.
"Das hat mir überhaupt nicht gefallen"
Er war direkt nach Abpfiff mächtig sauer, Waldhof-Coach Bernhard Trares. Auf dem Platz lieferte sich der 59-Jährige mit mehreren Essenern ein Wortgefecht und musste von einem Mannheimer Betreuer zurückgehalten werden. Was Trares derart entzürnte, war nicht ersichtlich. Vermutlich ging es aber darum, dass RWE gerade in der Schlussphase immer wieder Zeit von der Uhr genommen hatte. Etwa, als Moustier in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem leichteren Foul an der Seitenlinie zu Boden ging und erstmal liegenblieb. Kurz danach nahmen auch Rios Alonso und Eitschberger kleinere Foulspiele zum Anlass, um zu Boden zu gehen. Darüber regte sich Trares derart auf, dass er Gelb sah – seine bereits siebte in dieser Saison. Bei der nächsten ist er schon zum zweiten Mal gesperrt. "Essen hat sehr, sehr oft auf dem Boden gelegen. Das hat mir überhaupt nicht gefallen", schimpfte der 59-Jährige am "MagentaSport"-Mikrofon. "Kompliment, das haben sie sehr gut gemacht. Ich kenne Essen eigentlich als faire Mannschaft.
Einmal in Rage, kam Trares auch auf den Schiedsrichter zu sprechen. Dieser habe in einem "total fairen Spiel" nicht nur "viel zu viele gelbe Karten" gezeigt – acht an der Zahl waren es -, sondern nach Ansicht des 59-Jährigen auch eine folgenreiche Fehlentscheidung getroffen. Nämlich, als er nach 24 Minuten im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Fein und Arslan Freistoß für Essen gab, den der Gefoulte zum entscheidenden Treffer des Abends im Tor unterbrachte. "Was soll da sein?", fragte Trares. In der Tat war von Fein kein Foulspiel zu erkennen, eher ging der Kontakt von Arslan aus. "Letztendlich hat diese Szene das Spiel entschieden."
"Haben das Spiel dominiert"
Und das, obwohl seine Mannschaft "klar besser" gewesen sei und das Spiel "dominiert" habe. "Ohne das 0:1 wären wir klar als Sieger vom Platz gegangen. Das tut weh. Wir verstehen nicht, wie wir dieses Spiel verlieren können", meinte der Waldhof-Coach und sprach von einer "tollen" und "sehr guten Leistung" seiner Mannschaft. "Daher ein Riesenkompliment." Sein Team habe habe RWE über 90 Minuten beherrscht und "sogar die besseren Chancen" gehabt. Etwa, als Lohkemper nach 29 Minuten frei vor Golz stand. "Leider machen wir diese dann nicht." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass den Buwe gerade im zweiten Durchgang die Durchschlagskraft fehlte. Hochkaräter waren nicht dabei. "Wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir ein, zwei, drei Tore nicht machen, obwohl wir hinten raus so dominant und überlegen waren. Da musst du einfach über die Eingaben und Flanken noch bessere Torchancen rausspielen. Das ist ein bitterer Tag." Er müsse die Mannschaft nun aufbauen.
Dass Mannheim zum siebten Mal in Folge nach einem Rückstand nicht mehr ins Spiel fand, habe Trares zufolge an einer Mischung aus "Zufall oder Pech" gelegen. So warten die Mannheimer weiter auf den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. Der letzte liegt bereits ein halbes Jahr zurück. In der Tabelle sind die Kurpfälzer durch die erste Niederlage nach drei Partien um einen Platz auf Rang 18 abgerutscht, wenngleich der Rückstand auf das rettende Ufer weiterhin nur einen Punkt beträgt. RWE ist nun allerdings schon sechs Zähler entfernt. Im Heimspiel gegen Sandhausen soll am Mittwoch wieder ein Sieg her. "Da müssen wir unbedingt gewinnen", so Trares. Fein und Ferati werden allerdings nicht dabei sein, nachdem sie zum fünften Mal Gelb gesehen hatten.