Weber im Interview: "Würzburg ist eine Wundertüte"
Im Interview mit liga3-online.de spricht TSV 1860-Kapitän Felix Weber über die Heimstärke und die Auswärtsschwäche der Münchner Löwen, die bevorstehenden bayerischen Duelle in Würzburg (Liga) und gegen Unterhaching (Pokal) sowie die am Sonntag endende Wiesn-Zeit in München.
[box type="info"]"Wir wissen, was wir können"[/box]
liga3-online.de: Zuletzt gab es im Traditionsduell gegen den 1. FC Kaiserslautern einen 3:1-Erfolg. Wie lautet Ihr Fazit zum Spiel, Herr Weber?
Felix Weber: Ich denke, dass wir insgesamt verdient gewonnen haben – auch, wenn wir bei zwei unserer Tore etwas Glück hatten. Wir sind froh, dass wir den nächsten Heimsieg einfahren konnten.
Zuhause hat der TSV 1860 München noch kein Spiel verloren (drei Siege, zwei Remis). Auswärts gab es dagegen erst drei Punkte zu holen. Wieso läuft es zuhause rund, aber in der Fremde nicht?
Das fragen wir uns auch. (lacht) Zuhause ist es natürlich so, dass uns unsere Fans extrem nach vorne peitschen und enorm pushen. So fällt es uns scheinbar leichter, unsere Bestleistung abzurufen. Wir wollen unsere Auswärtsbilanz unbedingt verbessern und schon am Montag in Würzburg damit anfangen.
Mit 14 Punkten steht nach dem 10. Spieltag ein Platz im Tabellenmittelfeld zu Buche. Wie zufrieden sind Sie damit?
Ich würde sagen, dass der Start in die neue Saison nicht schlecht, aber auch nicht gut war. Wie es der Tabellenplatz bereits aussagt: Die ersten Monate verliefen durchschnittlich. Wir wissen, was wir können und dass da auf jeden Fall noch mehr geht.
Am Montagabend, 19 Uhr, geht es mit dem bayerischen Duell bei den Würzburger Kickers weiter, die hinter dem TSV 1860 auf Platz 15 rangieren. Wie bewerten Sie den Gegner?
Würzburg ist diese Saison eine Wundertüte – die Ergebnisse waren bisher sehr schwankend. Auffällig sind die vielen Gegentore, defensiv sind die Kickers anfällig. Aufpassen müssen wir aber auf den hochkarätig besetzten Angriff. Insgesamt erwartet uns ein Spiel bei einer guten Drittligamannschaft, die uns alles abverlangen wird.
[box type="info"]"So sehr tangiert mich die Wiesn überhaupt nicht"[/box]
Schon vier Tage später steht die nächste bayerische Partie auf dem Programm – diesmal im Viertelfinale des Landespokals gegen Drittliga-Spitzenreiter SpVgg Unterhaching. Welchen Stellenwert hat der Pokal für den TSV 1860?
Einen sehr großen. Wir wollen unbedingt ins Finale, den Wettbewerb für uns entscheiden und uns damit für den DFB-Pokal qualifizieren. Nach der letzten Saison, in der wir im Halbfinale beim Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg eine 2:3-Niederlage hinnehmen mussten, haben wir auch noch etwas gutzumachen.
Neben dem Liga-Alltag war der TSV 1860 auch traditionell beim Oktoberfest in München vertreten. Wie war der Besuch in diesem Jahr?
Wir waren für einen Sponsorentermin mit der gesamten Mannschaft vor Ort. Es war ein netter Abend. Allzu lange ging es aber nicht. Am nächsten Tag hatten wir früh Training.
Die Wiesn-Wochen machen aber nicht bloß Spaß, sondern sind auch mit zusätzlichem Stress verbunden, oder?
Ein wenig vielleicht. Wir waren dieses Jahr nur zweimal da, zusätzlich zum Sponsorentermin auch nach dem 3:1-Erfolg gegen Kaiserslautern. Als Fußballprofi kann man nun einmal nicht so häufig auf die Wiesn gehen. (lacht) Den Stress merke ich eher in der Stadt. Es ist sehr viel los und fast jeder hat Tracht oder Dirndl an.
Sind Sie deshalb sogar ein bisschen froh darüber, dass das Oktoberfest Sonntag endet?
Ach, wissen Sie: So sehr tangiert mich die Wiesn überhaupt nicht. (lacht) Es ist sicher ein tolles Fest, zu dem ich gerne gehe. Ich bin aber auch nicht traurig, wenn es mal nicht hinhaut. Den großen Menschenauflauf in München während dieser zwei Wochen finde ich nicht schlimm.