Wegen Pyroshows gegen Halle: Dynamo muss 90.000 Euro zahlen
Empfindliche Geldstrafe für Dynamo Dresden: Für die Pyroshows von Teilen der eigenen Fans beim Heimspiel gegen den Halleschen FC am 4. Oktober sind die Sachsen vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit einer Summe von 90.000 Euro belegt worden.
Mehrere Fans verletzt
"Ein Funken Hoffnung für alle Inhaftierten Dynamokrieger." Unter diesem Motto wurden beim Spiel gegen den Halleschen FC vor Anpfiff über den ganzen K-Block verteilt zahlreiche rote Leuchtfackeln und Stroboskope gezündet. Insgesamt zählte der DFB 120 pyrotechnische Elemente. Unmittelbar nach der frühen Führung durch den HFC in der 7. Minute legten die Anhänger dann noch mit einer weiteren Pyroshow nach – dieses Mal waren es gelbe Rauchtöpfe. Wieder zählte das Sportgericht 120 pyrotechnische Elemente. Weil in der 3. Liga jedes einzelne mit einer Geldstrafe von 350 Euro geahndet wird, ergibt sich durch insgesamt 240 Gegenstände eine Gesamtsumme von 84.000 Euro.
Weitere 6.000 Euro kommen hinzu, weil durch die Pyroshows mehrere Fans leicht verletzt wurden. Nach Angaben der Polizei erlitten die betroffenen Anhänger Brandverletzungen. Sie mussten demnach medizinisch versorgt werden. Zudem wurde teilweise deren Bekleidung beschädigt. Die Kriminalpolizei ermittelte anschließend wegen gefährlicher Körperverletzung – bislang ohne Ergebnis. Laut der Polizei waren vier Personen verletzt worden, Dynamo spricht von zwei verletzten Anhängern – und führte diese Anzahl auch an, um eine Reduzierung der Geldstrafe zu erwirken. Denn ursprünglich hatte der DFB eine Gesamtstrafe von 100.000 Euro gefordert.
Dynamo bedauert Vorfälle "zutiefst"
"Wir bedauern und verurteilen die Vorfälle zutiefst, insbesondere weil diese durch ihre übertriebenen Ausmaße einige leicht verletzte Dynamo-Fans zur Folge hatten, bei denen wir uns an dieser Stelle im Namen des Vereins nochmals in aller Form entschuldigen", erklärten die Gremien und die Geschäftsführung der Sportgemeinschaft gemeinsam. Durch die Fülle der abgebrannten Pyrotechnik sieht sich Dynamo einer "empfindlichen Geldstrafe ausgesetzt, die in dieser wirtschaftlichen Größenordnung mit Hinblick auf unsere eng gesteckten finanziellen Planungen und Ziele natürlich unglaublich schmerzt".
Dass bis zu 30.000 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden können, was dem DFB bis zum 30. Juni 2024 nachzuweisen wäre, ist da nur ein schwacher Trost. Dennoch haben die Sachsen das Urteil akzeptiert, es ist damit nun rechtskräftig. In der Strafentabelle rückt die SGD mit einer Gesamtsumme von 107.500 Euro auf den zweiten Platz vor.