Wegen Spruchband: Hausverbot für Bayern-Fan

Weil er beim Spiel der Bayern Amateure gegen den Halleschen FC ein Banner gegen Montagsspiele mit ins Stadion gebracht hatte, ist ein Fan des Deutschen Rekordmeisters nun mit einem Hausverbot für das komplette Vereinsgelände des FCB belegt worden. Die Fangruppe "Munichs Red Pride" bezieht nun Stellung zu der Strafe und verurteilt die Verantwortlichen des FC Bayern München aufs Schärfste.

Hausverbot wegen kritischem Transparent

"Bayern-Amateure gegen Montagsspiele" stand in großen Lettern auf einem Transparent, das ein Fan des FC Bayern München am 17. Februar zum Heimspiel gegen den Halleschen FC mit ins Grünwalder Stadion gebracht hatte. Der übliche Protest, wie man in ligaübergreifend immer wieder in Deutschlands Stadien zu sehen bekommt, schließlich ist die Anstoßzeit am Montagabend alles andere als fanfreundlich. Zumindest, wenn man noch live vor Ort sein möchte und das Spiel nicht zu Hause im Fernsehen schaut. Letzteres wird aber der Fan mit dem Transparent in Zukunft wohl machen müssen, denn die Verantwortlichen des FC Bayern verhängten nun ein Hausverbot gegen ihn, das sowohl für das Grünwalder Stadion, als auch für die Allianz Arena, den FC Bayern München Campus und das Vereinsgelände an der Säbener Straße gilt.

Vorwurf: Einschränkung der Meinungsfreiheit

Die Fangruppe "Munichs Red Pride" hat diese Strafe nun scharf kritisiert und sich in einer Stellungnahme auf dem Blog "Football is Life" mit ein paar deutlichen Worten an Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender) und Jan-Christian Dreesen (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender), die Unterzeichner des Hausverbotes, gewendet. Darin werfen sie den beiden Verantwortlichen des FC Bayern ein despotisches Verhalten und die Einschränkung der Meinungsfreiheit vor. Mit der von Rummenigge und Dreesen eigens definierten roten Linie könne "fortan jedes Spruchband und jede Zaunfahne unabhängig vom Inhalt zum örtlichen Stadionverbot führen."

Rummenigge hatte in der Debatte um die Schmähungen gegen Dietmar Hopp zuletzt von der Stadionkultur in Deutschland gesprochen, um die einen ganz Europa beneide, die aber von "Vernunft und Menschlichkeit bestimmt werden" müsse. "Munichs Red Pride" antwortete darauf: "Es fehlt an einer Funktionärskultur, um die uns ganz Europa beneidet und die von Vernunft und Menschlichkeit bestimmt werden muss."

Rummenigge in der Kritik

Der Fangruppierung stießen in der Vergangenheit schon häufiger Aussagen von Rummenigge auf. So bemängeln sie, dass der FC Bayern München Katar als Geldgeber akzeptiert und die Forderung nach "Vernunft und Menschlichkeit" somit unglaubwürdig werden ließe. Zudem hatte der Vorstandsvorsitzende auf einer Pressekonferenz zur Corona-Krise zuletzt den Anschein erweckt, er stelle die Finanzen des Vereins über die Gesundheit der Menschen.

Eine weitere Beschneidung der kritischen Stimmen in der Kurve werde man jedenfalls nicht akzeptieren, schließt "Munichs Red Pride" das Statement. Falls es aber doch dazu käme, würde der FC Bayern auf einen "nicht gekannten Widerstand stoßen."

   

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