Wegen Spruchband: Oberbürgermeister kritisiert Energie Cottbus

Die Schweigeminute im Stadion des Chemnitzer FC für einen verstorbenen rechtsextremen Fan hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Auch beim Heimspiel von Energie Cottbus gegen Preußen Münster wurde dem Anhänger mit einem Spruchband der Fans gedacht, was bei der Stadt Cottbus auf Kritik stößt.

Oberbürgermeister verurteilt Aktion

"Ruhe in Frieden Tommy" war auf dem Banner zu lesen, das kurz vor Anpfiff im Innenraum hochgehalten wurde. Gemeint war der Chemnitzer Thomas Haller, der Anfang der 90er-Jahre die Vereinigung HooNaRa (Hooligans Nazis Rassisten) mit aufgebaut haben soll. Beide Fanszenen gelten als befreundet, es kam zu "Cottbus und Chemnitz, eine Festung"-Rufen.

Beim Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch stößt das Spruchband auf Unverständnis: "Ich hätte von den Vereinsgremien mehr Sensibilität und auch an dieser Stelle eine klare Haltung erwartet", erklärt der CDU-Politiker in einer Pressemitteilung. "Eine solche Aktion ist zu verurteilen. Sie ist Wasser auf die Mühlen der rechtsextremen Szene, aber auch derer, die unsere Stadt pauschal in die rechte Ecke stellen."

Energie erklärt sich

Auch der FCE zeigt sich nicht glücklich über das Spruchband: "Das Banner wurde mit der Aussage, einem an Krebs verstorbenen Fan aus Chemnitz die letzte Ehre erweisen zu wollen, kurzfristig vor dem Spiel angemeldet und in der Folge zugelassen", so Sprecher Sprecher Stefan Scharfenberg-Hecht in der "Lausitzer Rundschau". Den Verantwortlichen sei zunächst nicht bekannt gewesen, um welche Person es sich hierbei handelte.

"Mit dem im Nachgang bekannt gewordenen Informationen hätten die Verantwortlichen der Präsentation des Banners keinesfalls zugestimmt", betont Scharfenberg-Hecht und kündigt an: "Wir werden gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern den Vorgang auswerten und daraus Lehren ziehen. Es ist vielmehr offensichtlich geworden, dass selbst im Falle von Beileidsbekundungen die Inhalte intensiv geprüft werden müssen. Das werden wir künftig tun." Der DFB hat nach "Bild"-Angaben eine Stellungnahme angefordert.

   

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