Wegen Torjubel: Drohen auch Baris Atik Konsequenzen?

Die Rassismus-Vorwürfe von Spielern des 1. FC Magdeburg gegen Akteure des 1. FC Saarbrücken haben hohe Wellen geschlagen. Nun kontert der FCS. Dabei geht es um den Torjubel von Magdeburgs Baris Atik.

"Wolfsgruß" gezeigt?

Aufgebracht wurde das Thema am Freitag in der Pressekonferenz des 1. FC Saarbrücken vor dem Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers (Sonntag). Pressesprecher Peter Müller sprach von einem "hochgradig umkämpften Spiel", das aber "immer sauber" gewesen sein. Dass dann im Nachgang Rassismus-Vorwürfe von einem Spieler aufkommen, "der mit einer Jubel-Geste, die dem rechtsradikalen Bereich zuzuordnen ist, vor unsere Fankurve gelaufen ist, relativiert schon, ob dieser Spieler die Aussagekraft besitzt, um im Nachhinein ein Rassismus-Problem aufploppen zu lassen."

Was Müller meint: Nachdem Atik den 1. FC Magdeburg in der achten Minute in Führung gebracht hatte, lief er mit der Schweigefuchs-Geste in Richtung Fankurve und stellte dabei auch den kleinen Finger hoch. Diese Geste ist auch als "Wolfsgruß" bekannt – ein Erkennungszeichen in der türkisch-rechtsextremen Gruppe "Grauen Wölfe".

Ein "belegbarer Beweis"

Müller sagte dazu: "Wir haben das nicht thematisiert, sondern es einfach hingenommen. Das sind Emotionen im Spiel. Aber wenn man genau hinschaut, ist das ein belegbarer Beweis für eine Geschichte in diese Richtung." Magdeburg könne dagegen bis heute keine Belege liefern. "Herr Atik hat jetzt seine fünf Sekunden auf der Weltzeit-Uhr gehabt – jetzt sollte man auch wieder mal zur Normalität zurückkommen, wenn nichts weiter belegbar ist."

Ständig Behauptungen in die Welt zu setzen, ohne dass man Belege liefern könne, nütze beiden Vereinen nichts, so Saarbrückens Pressesprecher weiter. "Beide Klubs sind absolute Traditionsvereine mit vielen Fans. Das heißt auch, dass man eine entsprechende Verantwortung hat und dieses Thema nicht ins Unendliche treibt. Die Geschichte sollte jetzt damit beendet sein."

DFB prüft Vorfälle

Ob Atik seine Geste tatsächlich als "Wolfsgruß" verstanden haben wollte und ob ihm deshalb nun Konsequenzen drohen, ist offen. Warum er überhaupt provozierend vor die Fankurve gelaufen war, hatte er gegenüber der "Bild" so erklärt: "Der Hintergrund war einfach, dass ich schon vorher aufs Übelste beleidigt wurde von den Spielern und den Fans." Der DFB prüft die Vorfälle rund um das Spiel nun und hat die betreffenden FCM-Spieler am Donnerstag zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert. Ob danach Klarheit herrscht?

Weiterlesen: Fragen und Antworten zu den Rassismus-Vorwürfen

   

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