"Weiß nicht, was er da gesehen hat": Schiri-Ärger beim FSV Zwickau
Den Tabellenführer am Rande eines Unentschieden gehabt, am Ende aber mal wieder verloren: Der FSV Zwickau erlebte gegen die SV Elversberg einen überaus bitteren Nachmittag – auch, weil der Schiedsrichter aus Sicht der Schwäne mehrmals daneben lag.
Fans sind stinksauer
Sie machten unüberhörbar deutlich, was sie vom Schiedsrichter hielten, die 3.396 Zuschauer im Stadion: "Schieber, Schieber"-Rufe schallten Eric Weisbach entgegen, als er nach Abpfiff den Platz verließ. Dazu gab es "Fußballmafia DFB"-Gesänge gepaart mit: "Ohne Schiri habt ihr keine Chance." Der Ärger der Fans resultierte vor allem aus zwei Szenen, in der Weisbach gegen den FSV entschieden hatte.
Die erste ereignete sich unmittelbar vor dem 0:1, als Dominic Baumann in der Nähe des eigenen Strafraums von Marcel Correia gehalten wurde und zu Boden ging. Einen Pfiff gab es jedoch nicht, stattdessen lief das Spiel weiter, und aus dem Angriff fiel dann der Treffer für Elversberg. "Ich werde an der Schulter gehalten, für mich ist das ein klares Foulspiel", sagte Baumann im "MagentaSport"-Interview. "Der Schiedsrichter meinte zu mir, es hätte kein Kontakt vorgelegen." Die TV-Bilder zeigen das jedoch deutlich, wenngleich der Kontakt sicherlich nicht sonderlich hart war. "Ich weiß nicht, was er da gesehen hat. Es ärgert uns umso mehr, dass solche Entscheidungen das Spiel entscheiden."
Ansetzung hatte für Kritik gesorgt
Auch in der zweiten Szene war Baumann beteiligt. Nach einem Freistoß in der 87. Minute verlängerte Raphael Assibey-Mensah den Ball zum Zwickauer Angreifer, der anschließend sehenswert zum vermeintlichen 1:1 einnetzte. Allerdings soll Assibey-Mensah zuvor im Abseits gestanden haben. "Ich habe das nicht so empfunden", meinte Baumann. Die TV-Bilder legen eine Abseitsposition durchaus nahe, komplett auflösen lässt sich die Szene aber nicht. Gleiches gilt für das 2:0, dem ebenfalls eine Abseitsstellung vorausgegangen sein könnte.
Bereits im Vorfeld hatte die Schiedsrichter-Ansetzung für Ärger bei den Schwänen gesorgt, stammt Weisbach doch aus Halle – und damit aus der Stadt eines unmittelbaren Gegners des FSV Zwickau im Abstiegskampf. Entsprechend hatten die Sachsen von einer "durchaus unglücklichen Ansetzung" gesprochen und auf das Spiel in Saarbrücken im Oktober verwiesen, das Weisbach ebenfalls gepfiffen und dabei zwei Fehlentscheidungen gegen den FSV getroffen hatte.
Lenk schaut nur auf das eigene Team
Interimscoach und Co-Trainer Robin Lenk, der für zu lautstarke Proteste nach dem 1:0 Gelb gesehen hatte, wollte auf die strittigen Szenen derweil nicht näher eingehen: "Wir brauchen jetzt nicht über den Schiedsrichter diskutieren. Es bringt nichts, dass wir uns darüber aufregen." Vielmehr legte der 38-Jährige den Fokus auf die Leistung seiner Mannschaft. Und das auch zurecht, schließlich machten die Schwäne gegen den souveränen Spitzenreiter ein starkes Spiel. "Wir haben alles reingehauen und ein hervorragendes Spiel gemacht", lobte Lenk und sprach von einer Leistung, "auf der sich aufbauen lässt".
Der FSV Zwickau, der auf den drittletzten Rang abgerutscht ist, sei ein "absolut ebenbürtiger Gegner" gewesen und müsse sich trotz der 13. Niederlage im 23. Spiel an den positiven Aspekten hochziehen. "Wenn wir so spielen und die Partie als Maßstab nehmen, holen wir die nötigen Punkte und werden am Ende über dem Strich stehen. Davon bin ich 100 Prozent überzeugt. Dann ist es auch egal, wie der Schiedsrichter pfeift." Am nächsten Samstag kommt es gegen die SpVgg Bayreuth nun zum direkten Kellerduell – dann wird Ronny Thielemann erstmals auf der Bank sitzen.