"Wenn wir so verteidigen …": SGD mit spätem 3:3 nicht zufrieden

In allerletzter Sekunde rettete Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen beim 3:3 noch einen Punkt und verhinderte damit die erste Heim-Niederlage in dieser Saison. Doch zufrieden waren die Sachsen damit nicht. Grund dafür: die schwache Abwehrleistung während der 90 Minuten. Diesbezüglich zeigte sich Trainer Thomas Stamm sehr selbstkritisch.

"Es fühlt sich nicht gut an"

Für gewöhnlich fühlen sich ganz späte Ausgleichstreffer wie Siege an, nicht so jedoch bei Dynamo an diesem Nachmittag. Last-Minute-Torschütze Stefan Kutschke ging direkt mit Schlusspfiff in die Kabine, auch Trainer Thomas Stamm habe sich über den Treffer "nicht richtig freuen" können, wie er bei "MagentaSport" sagte. "Es fühlt sich nicht gut an." Zu groß war der Ärger über das Verhalten bei den drei Gegentreffern zuvor. "Wenn wir so verteidigen, gewinnst du die Spiele nicht", schlug Stamm Alarm. " Denn du bist nicht immer in der Lage, vier oder fünf Tore zu schießen.. Wir haben die Tore nicht so verhindert, wie es auf dem Niveau sein müsste. Das sind Themen, die uns schon seit einigen Wochen begleiten." Vor allem das Zweikampfverhalten bei den Gegentoren gefiel dem Schweizer nicht. Besorgniserregend war zudem die Tatsache, dass sich Dynamo nach dem Ausgleich durch Hauptmann (47.) nur 60 Sekunden später das 1:2 fing und es auch nach dem zweiten Treffer durch Sterner (78.) keine zwei Minuten dauerte, ehe es erneut einschlug – noch dazu auf eine ähnliche Art und Weise. Beim 0:1 hatte sich die SGD nach einer eigenen Ecke zudem auskontern lassen (37.).

"In Summe haben wir es nicht gut gemacht. Daran müssen wir extrem schnell arbeiten." Eine Aufgabe, die sich Stamm selbstkritisch auf die eigene Fahne schrieb: "Es ist meine Aufgabe, dass mehr Klarheit herrscht und dass diese Klarheit in die Köpfe der Jungs kommt." Gleichzeitig gehe es ihm nicht darum, die Spieler in Schutz nehmen zu wollen. "Wir müssen kompakter stehen und die Räume besser schließen. Das gilt nicht nur für die letzte Kette." Immerhin: "Die Moral war herausragend", lobte Stamm, schränkte aber gleichzeitig ein: "Wir müssen eigentlich den Sieg mitnehmen, weil wir dominant waren. Gleichzeitig hatten wir es aber auch nicht verdient." Von daher sei er nach dem Remis nun "eher enttäuscht".

Hauptmann zeigt Verständnis für Fan-Unmut

Niklas Hauptmann pflichtete seinem Coach bei: "Über das ganze Spiel gesehen steht es in keinem Verhältnis, was wir für einen Aufwand betreiben, um Tore zu machen und wie einfach es der Gegner hat, gegen uns Tore zu schießen." Das sei wahnsinnig bitter. "Wir werden darüber reden müssen, wie einfach wir die Gegentore kassieren." Auf diese Weise sei es schwer, Spiele zu gewinnen. Gleichwohl müsse man der Mannschaft Respekt zollen, dass sie trotz eines dreifachen Rückstands wenigstens noch einen Punkt mitgenommen hat. "Wenn du in der letzten Aktion das 3:3 machst, musst du damit glücklich und zufrieden sein."

Dass die Fans während der Partie ihren Unmut zum Ausdruck brachten – etwa in Form von Pfiffen zur Halbzeitpause -, "ist absolut verständlich", befand Hauptmann. "Wir müssen dafür sorgen, dass der Funke wieder überspringt." Die nächste Gelegenheit dazu gibt es schon am Mittwochabend in Wiesbaden. Beim Zweitliga-Absteiger soll die Serie von vier sieglosen Pflichtspielen in Folge ein Ende finden. Stamm, der nicht von einer Krise, sondern lediglich von einer "schlechten Phase" sprach, hofft, dass die Mannschaft in der hessischen Landeshauptstadt einen "deutlichen Schritt" machen werde. Womöglich in einer anderen Formation. Gedanken, das System umzustellen, "mache ich mir nicht erst seit heute", bestätigte der 42-Jährige. Aber ohne "alles über den Haufen zu werfen".

   

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